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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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gleich Angst bekommen, wenn e<strong>in</strong> Vorgesetzter Ihnen gegenübersteht.<br />

So, nun präsentieren Sie e<strong>in</strong>mal.”<br />

Auch das wur<strong>de</strong> zur Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Herrn Oberst ausgeführt,<br />

dann nickte er Fritz freundlich zu und wandte sich ab,<br />

um weiterzugehen.<br />

Fritz war froh, daß er so gut abgeschlossen und Lob und Anerkennung<br />

gefun<strong>de</strong>n hatte. „Wenn <strong>de</strong>r Herr Oberst dich beim<br />

Schießen gesehen hätte, wäre die Sache nicht so glatt abgelaufen,”<br />

sagte er sich. „Das hätte dir alles an<strong>de</strong>re, nur ke<strong>in</strong> freundliches<br />

Wort e<strong>in</strong>getragen.”<br />

Er war glücklich, daß er nun ke<strong>in</strong>e weitere Besichtigung für<br />

heute zu befürchten hatte, und übte se<strong>in</strong>e Griffe mit Karl zusammen<br />

weiter. Auf Anordnung <strong>de</strong>r Unteroffiziere stan<strong>de</strong>n sich jetzt immer<br />

zwei <strong>E<strong>in</strong></strong>jährige gegenüber und korrigierten sich gegenseitig die<br />

Gewehrlage, <strong>de</strong>nn wenn sie <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Greifen selbst auch noch ke<strong>in</strong>e<br />

Meister waren, so konnten sie doch schon die Fehler beurteilen,<br />

die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re machte.<br />

„Das Schloß etwas mehr auswärts, das Gewehr etwas von<br />

<strong>de</strong>r Brust nehmen, damit es ganz parallel zur Knopfreihe liegt,<br />

etwas mit <strong>de</strong>m Daumen auf <strong>de</strong>n Kolben drücken,” ermahnte Karl<br />

gera<strong>de</strong>, da näherte sich ihnen e<strong>in</strong> Gefreiter.<br />

„<strong>E<strong>in</strong></strong>jähriger Köhler, zum Schießunteroffizier kommen. Der<br />

Herr Oberst will Sie im Schießen sehen.”<br />

Fritz bekam e<strong>in</strong>e solche Angst, daß er se<strong>in</strong> Gewehr be<strong>in</strong>ahe<br />

fallen ließ. Eben hatte er se<strong>in</strong>e Sache so gut gemacht und nun<br />

sollte er <strong>de</strong>n günstigen <strong>E<strong>in</strong></strong>druck von vorh<strong>in</strong> wie<strong>de</strong>r verwischen.<br />

Ganz erschrocken sah er <strong>de</strong>n Gefreiten an: „Warum soll <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong><br />

ich zu <strong>de</strong>m Herrn Oberst kommen?”<br />

Der zuckte die Achseln. „Vielleicht hat <strong>de</strong>r Herr Unteroffizier<br />

<strong>de</strong>m Herrn Oberst erzählt, daß Sie <strong>de</strong>r größte Mucker <strong>de</strong>r ganzen<br />

Kompanie s<strong>in</strong>d. Und <strong>de</strong>r Herr Oberst will sich nun mal was von<br />

Ihnen vormucken lassen. Aber jetzt nur e<strong>in</strong> bißchen dalli, <strong>de</strong>nn<br />

wenn Sie lange auf sich warten lassen —”<br />

„Drück <strong>de</strong>n Daumen für mich, Karl, aber feste,” rief Fritz noch<br />

schnell <strong>de</strong>m Freund zu, dann streckte er die Be<strong>in</strong>e gewaltig und stand<br />

gleich darauf vor <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur.<br />

„<strong>E<strong>in</strong></strong>jährig-Freiwilliger Köhler mel<strong>de</strong>t sich zur Stelle!”<br />

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