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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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struktionspraxis waren aus vielen umfangreichen Versuchen zur Überprüfung<br />

baumechanischer Theorien gewonnene Materialkennwerte zuverlässige<br />

Hilfsmittel, die <strong>in</strong> Tabellenform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ingenieurliteratur E<strong>in</strong>zug hielten.<br />

An Baustoffen vorgenommene Festigkeitsuntersuchungen wurden später<br />

auch auf Bauteile aus Guss- <strong>und</strong> Schmiedeeisen übertragen.<br />

<strong>Die</strong> angeführten Beispiele belegen, <strong>in</strong> welchem Maße die allgeme<strong>in</strong>e Technikentwicklung<br />

mit <strong>der</strong> Entwicklung von Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaft,<br />

<strong>der</strong> Bautechnik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Werkstoffentwicklung bee<strong>in</strong>flusst wurde <strong>und</strong><br />

ihrerseits wie<strong>der</strong> auf den Fortgang <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Festigkeitslehre<br />

beigetragen hat.<br />

5.3.2 Formulierung wesentlicher Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Festigkeitslehre<br />

Aus den Versuchen Galileis (s. Abschn. 5.2.2) resultierten Überlegungen<br />

zur Verteilung <strong>der</strong> Zugspannungen <strong>in</strong> Biegebalken. Se<strong>in</strong>e Annahmen dazu<br />

gehen von e<strong>in</strong>em “Drehpunkt” an <strong>der</strong> unteren E<strong>in</strong>spannkante des e<strong>in</strong>gemauerten<br />

Biegebalkens aus (s. Bild 5.4). <strong>Die</strong> Summe <strong>der</strong> statischen Momente<br />

bezüglich dieses Drehpunktes liefert<br />

<strong>und</strong> damit<br />

·b·h·(h/2) = F·l (5.3)<br />

b h<br />

F<br />

1 · 2<br />

F·<br />

l 2· F·<br />

l<br />

· · o<strong>der</strong> . (5.4)<br />

2 l<br />

b·<br />

h2 b·<br />

h2<br />

2<br />

Galilei berücksichtigte bei diesem Ansatz nicht das elastische Werkstoffverhalten.<br />

Se<strong>in</strong> Ansatz gilt deshalb nur annähernd für spröde Werkstoffe.<br />

Wenn man die später von Hooke formulierten Zusammenhänge von Verformung<br />

<strong>und</strong> Kraft (s. Gl. (5.2)) berücksichtigt, ist <strong>der</strong> Faktor 1/2 durch 1/6<br />

zu ersetzen. Trotz dieses fehlerhaften Ergebnisses werden durch diesen Ansatz<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen für e<strong>in</strong>en weiteren Ausbau <strong>der</strong> Biegetheorie geschaffen.<br />

Edmé Mariotte (1620 - 1684), <strong>der</strong> 1680 unabhängig von Hooke die Proportionalität<br />

von Dehnung <strong>und</strong> Kraft feststellte, befasste sich als erster mit <strong>der</strong><br />

Biegung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>seitig e<strong>in</strong>gespannten Balkens unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Elastizität des Materials. Er geht, wie schon von L. da V<strong>in</strong>ci erkannt, davon<br />

aus, dass die “Fasern” im oberen Teil des Balkens gedehnt <strong>und</strong> im unteren

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