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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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dreieckförmig an. Weit verbreitet war das kurze Auswalzen <strong>der</strong> Enden auf<br />

Segmentwalzen. Damit sich die kürzere Lage nicht <strong>in</strong> den Querschnitt des<br />

darüber liegenden Blattes im Laufe <strong>der</strong> Zeit e<strong>in</strong>arbeitete, wurde das äußerste<br />

Ende mit e<strong>in</strong>em Radius leicht abgebogen. Erwähnt werden müssen Abkantungen<br />

von 90° <strong>und</strong> auch das Anrollen von kle<strong>in</strong>en Augen, durch <strong>der</strong>en<br />

Bohrung e<strong>in</strong>e Schraube gesteckt <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e Fe<strong>der</strong>klammer befestigt<br />

wurde. Dem Ideenreichtum <strong>der</strong> Konstrukteure waren hier ke<strong>in</strong>e Grenzen<br />

gesetzt <strong>und</strong> es ist reizvoll, die zahlreichen Lösungen zu analysieren.<br />

E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s wichtiger Fertigungsschritt ist das Augenrollen des 1. Fe<strong>der</strong>blattes.<br />

In <strong>der</strong> Literaturstelle [4.74] wird schematisch die Methode des Augenformens<br />

auf <strong>der</strong> Fairbank-Brearley-Masch<strong>in</strong>e (Bild 4.19) dargestellt, die<br />

<strong>in</strong> weniger als zwei Sek<strong>und</strong>en das Fe<strong>der</strong>auge herstellt. In Deutschland hat es<br />

hauptsächlich drei unterschiedliche Augenformen gegeben, die als Normalauge,<br />

Berl<strong>in</strong>er Auge <strong>und</strong> Leylandauge bezeichnet worden s<strong>in</strong>d (Bild<br />

4.20). In <strong>der</strong> Anfangszeit des Automobils existierte neben diesen mit e<strong>in</strong>em<br />

Spalt versehenen Augenformen auch e<strong>in</strong> lang angespitztes Ende, welches zu<br />

e<strong>in</strong>em geschlossenen Auge von etwa 1 ¼ Augenumfang führte <strong>und</strong> somit<br />

erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> 9-Uhr-Position auslief. Für schwere Fe<strong>der</strong>n kamen auch geschmiedete<br />

Augen [4.49] o<strong>der</strong> am Augenspalt verschweißte Augen vor. Für<br />

die meist aufgedickten Parabelfe<strong>der</strong>augen, <strong>der</strong>en Aufdickung durch entsprechendes<br />

Walzen bis zur Ursprungsdicke des Vormaterials möglich ist, werden<br />

kräftige Augenrollanlagen benötigt. Dabei wird das Blattende zunächst<br />

etwa 90° um e<strong>in</strong>en Dorn mit entsprechendem Durchmesser gerollt. Anschließend<br />

drückt e<strong>in</strong> Greifer das teilweise schon vorhandene Auge gegen<br />

den Dorn <strong>und</strong> beide drehen sich soweit, bis das Auge se<strong>in</strong>e vollständige<br />

Form erreicht hat [4.86].<br />

Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von Parabelfe<strong>der</strong>n wurden Masch<strong>in</strong>en nötig, die die<br />

lange Auswalzung von oft mehr als 1 Meter ermöglichten. Für die ersten<br />

Auswalzungen wurden die sogenannten Pufferfe<strong>der</strong>walzen e<strong>in</strong>gesetzt. Dann<br />

folgten speziell für diese Auswalzungen konzipierte Parabelwalzen. Der<br />

Woodhead-Typ arbeitete mit hydraulischer Zustellung <strong>der</strong> Arbeitswalzen <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> verfahrenen Länge. Gesteuert wurde die Hydraulik<br />

durch e<strong>in</strong> schmales L<strong>in</strong>eal, das die Kontur <strong>der</strong> Auswalzung aufwies.<br />

Nachteilig wurde bei dieser Walzanlage <strong>der</strong> Umstand empf<strong>und</strong>en, dass bei<br />

zu starker Walzbeanspruchung die Hydraulik nicht unbed<strong>in</strong>gt <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ealvorgabe<br />

schnell genug folgte <strong>und</strong> somit Dickenabweichungen entstehen<br />

konnten.<br />

Walzanlagen mit angetriebenen Walzen führten bei den meist benötigten<br />

vier o<strong>der</strong> fünf Stichen zur Breitung des Materials <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Augen<br />

o<strong>der</strong> Blattenden <strong>und</strong> mussten durch Nachbehandlung beseitigt werden,<br />

wobei die natürliche Schmalseite verloren g<strong>in</strong>g. Hier schafften die von<br />

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