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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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219<br />

7.4 Verband <strong>der</strong> Deutschen Fe<strong>der</strong>n<strong>in</strong>dustrie (VDFI)<br />

In <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts nahm die Nachfrage an Fe<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Entwicklung des Eisenbahnwesens <strong>und</strong> damit auch die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Fertigungsstätten für Fe<strong>der</strong>n zu. Nach <strong>der</strong> Gründung des Deutschen<br />

Reiches 1871 übernahm <strong>der</strong> preußische Staat zudem <strong>in</strong> den Jahren bis 1882<br />

die bis dah<strong>in</strong> privaten Eisenbahnen auf se<strong>in</strong>em Territorium. Schließlich<br />

schlug <strong>der</strong> Wirtschaftsaufschwung <strong>in</strong> Grün<strong>der</strong>krach <strong>und</strong> Wirtschaftsflaute<br />

um. Offensichtlich s<strong>in</strong>d diese drei Entwicklungen die wesentlichen Gründe<br />

zu Reaktionen e<strong>in</strong>iger namhafter Unternehmen, die auch Eisenbahnfe<strong>der</strong>n<br />

herstellten.<br />

Um e<strong>in</strong>en unges<strong>und</strong>en Wettbewerb zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> die geme<strong>in</strong>samen<br />

Interessen <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n- <strong>und</strong> Zulieferwerke zu för<strong>der</strong>n, schlossen sich e<strong>in</strong>ige<br />

Fe<strong>der</strong>nbetriebe <strong>und</strong> Stahlwerke (meist aus dem Ruhrgebiet) am 04.08.1882<br />

zu e<strong>in</strong>er Fe<strong>der</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft zusammen. Es waren dies die Firmen Friedrich<br />

Krupp AG (Essen), Bochumer Vere<strong>in</strong> für Bergbau <strong>und</strong> Gussstahlfabrikation<br />

(Bochum), Sächsische Gussstahlwerke Döhlen AG (Dresden) <strong>und</strong><br />

Hagener Gussstahlwerke (Hagen). In <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barung dieser Fe<strong>der</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft<br />

wurden u.a. die prozentualen jährlichen Lieferanteile von Schienenfahrzeugfe<strong>der</strong>n<br />

festgelegt. Das Datum <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barung dieser „Fe<strong>der</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft“<br />

wird als Ursprung des Verbandes <strong>der</strong> Deutschen Fe<strong>der</strong>n<strong>in</strong>dustrie<br />

angesehen [7.12].<br />

Bis 1911 treten dieser Geme<strong>in</strong>schaft die Firmen Dittmann & Neuhaus (Herbede,<br />

1890), van <strong>der</strong> Zypen & Charlier (Köln-Deutz, 1892), Schmitz &<br />

Steffen (Hagen, 1895), Hochfel<strong>der</strong> Walzwerke (Duisburg, 1899), Eicken &<br />

Co. (Hagen, 1902), Westfälische Stahlwerke (Bochum, 1905), Brenne,<br />

Hangarter & Co. (Haspe, 1905), Dortmun<strong>der</strong> Union (Dortm<strong>und</strong>, 1911) <strong>und</strong><br />

Vere<strong>in</strong>igte Königs- <strong>und</strong> Laurahütte AG (Berl<strong>in</strong>, 1911) bei.<br />

Als das bisher älteste überlieferte Dokument liegen die Verträge <strong>der</strong> „Fe<strong>der</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft“<br />

vom 01.01.1914 vor. Es enthält drei Verträge, nämlich<br />

zu „Lokomotiv- u. Ten<strong>der</strong>tragfe<strong>der</strong>n“, „Wagentragfe<strong>der</strong>n“, sowie „Spiralfe<strong>der</strong>n“<br />

(Kegelstumpffe<strong>der</strong>n aus Flachmaterial). Zweck <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft ist<br />

es, „e<strong>in</strong>en unges<strong>und</strong>en Wettbewerb“ zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> die geme<strong>in</strong>samen<br />

Interessen <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>igten Werke zu för<strong>der</strong>n.“<br />

Der ru<strong>in</strong>öse Wettbewerb nach dem 1. Weltkrieg führt 1920/21 zum Zusammenschluss<br />

<strong>der</strong> 20 wichtigsten Hersteller von Schienenfahrzeugfe<strong>der</strong>n<br />

zu e<strong>in</strong>er Fe<strong>der</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft mit dem Ziel, die geme<strong>in</strong>samen Interessen zu<br />

för<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Vere<strong>in</strong>igung legt für jedes Mitglied Produktionsquoten fest. So<br />

wurden <strong>der</strong> Friedrich Krupp AG <strong>und</strong> dem Bochumer Vere<strong>in</strong> mit je 15,22 %<br />

die höchsten Quoten zugesprochen. Auch von e<strong>in</strong>em „Deutschen Wagenfe-

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