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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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traglasttheoretischen Gesichtspunkte berücksichtigt wurden [5.15] (s.a.<br />

[5.132][5.171][5.40][5.179][5.10][5.33]).<br />

In se<strong>in</strong>em 1805 erschienenen Lehrbuch <strong>der</strong> praktischen Mechanik wird von<br />

Ol<strong>in</strong>thus Gregory (1774 - 1841) erstmals die weitaus praktikablere Leibniz’sche<br />

Differentialschreibweise <strong>in</strong> die Mechanik e<strong>in</strong>geführt.<br />

Zahlreiche Versuche zur Erforschung des Wi<strong>der</strong>stands elastischer Körper<br />

wurden vom englischen Arzt <strong>und</strong> Physiker Thomas Young (1773 - 1829)<br />

durchgeführt. Bild 5.8 zeigt e<strong>in</strong>ige Skizzen zu se<strong>in</strong>en Versuchen. Aus Versuchen<br />

zur Balkenbiegung <strong>und</strong> aus Druckversuchen leitete er Schlussfolgerungen<br />

für e<strong>in</strong>e materialspezifische Größe ab, e<strong>in</strong>en Proportionalitätsfaktor,<br />

<strong>der</strong> das Verhältnis zwischen Spannung <strong>und</strong> Dehnung (Hooke’sches Gesetz)<br />

ausdrückt. <strong>Die</strong>ser Faktor wird zunächst nach ihm als “Young’s modulus”<br />

bezeichnet <strong>und</strong> später als Elastizitätsmodul E<br />

E = / ( = E·) (5.6)<br />

<strong>in</strong> die Festigkeitslehre e<strong>in</strong>geführt.<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Weiterentwicklung erfuhr die Elastizitätstheorie durch die<br />

Arbeiten von Claude Louis Marie Henri Navier (1785 - 1836). Angeregt<br />

durch die vielen Fragen, die ihm als Lehrer an <strong>der</strong> französischen Bau<strong>in</strong>genieurschule<br />

“Ecole des Ponts et Chaussées” <strong>in</strong> Paris die Baumechanik stellte<br />

(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Brückenbau), beschäftigte er sich vorwiegend mit Tragwerksproblemen.<br />

Als Hauptaufgabe <strong>der</strong> Baumechanik wurde dabei von ihm<br />

die Bestimmung <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bruchlasten von Tragwerken<br />

angesehen. In se<strong>in</strong>em 1826 erschienenen Hauptwerk “Résumé des Lecons<br />

... “ werden die von ihm gef<strong>und</strong>enen Theorien mit den unter verschiedenen<br />

Ansätzen gewonnenen Ergebnissen se<strong>in</strong>er Vorgänger verknüpft, zum Teil<br />

neu gefasst <strong>und</strong> geordnet <strong>und</strong> so das Wissenschaftsgebäude <strong>der</strong> klassischen<br />

Baumechanik geformt. Im Mittelpunkt se<strong>in</strong>er Baumechanik stand die Aufstellung<br />

<strong>der</strong> technischen Biegetheorie. Er formulierte sie nach e<strong>in</strong>igen elastizitätstheoretischen<br />

Vorarbeiten, die ihm 1824 die Aufnahme <strong>in</strong> die Akademie<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften zu Paris e<strong>in</strong>brachten, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Hauptwerk. Navier<br />

gilt als Begrün<strong>der</strong> des Erkenntnissystems <strong>und</strong> Wissenschaftskonzepts<br />

<strong>der</strong> klassischen Baumechanik.<br />

<strong>Die</strong> bedeutendste Leistung für das Gebiet <strong>der</strong> Technischen Mechanik stellt<br />

zweifellos die lange Zeit se<strong>in</strong>en Namen tragende Formulierung <strong>der</strong> technischen<br />

Biegetheorie dar. <strong>Die</strong> noch heute gültige Fassung <strong>der</strong> Differentialgleichung<br />

<strong>der</strong> elastischen L<strong>in</strong>ie von Biegebalken geht auf Navier zurück.<br />

Durch molekulartheoretische Überlegungen auf <strong>der</strong> Basis des Kräftegleichgewichts<br />

am Körperelement wurden dabei die Ansätze se<strong>in</strong>er Vorgänger (s.<br />

a. Gl. (5.5)) vervollkommnet, die allgeme<strong>in</strong>en Elastizitätsgleichungen auf-

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