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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Am Ende <strong>der</strong> Durchlauf-Anlassöfen wurde das Plattenband über das Ofenende<br />

h<strong>in</strong>aus etwas weiter geführt, um dann über Umlenkrä<strong>der</strong> unter dem<br />

Ofen zurück zum Ofene<strong>in</strong>lass geführt zu werden. <strong>Die</strong> Umlenkung benötigte<br />

e<strong>in</strong>en Durchmesser von etwa 1,5 Metern <strong>und</strong> so war es üblich, das anschließende<br />

Wasserkühlbecken entsprechend niedriger anzuordnen. Wenn die auf<br />

<strong>der</strong> Umlenkung liegenden Fe<strong>der</strong>blätter Übergewicht bekamen, fielen sie<br />

meist zu mehreren gleichzeitig nach anfänglichem Rutschen e<strong>in</strong>ige Meter<br />

tief <strong>in</strong> das Wasserbecken <strong>und</strong> ehe sie über das anschließende Schrägtransportband<br />

weiterbeför<strong>der</strong>t wurden, konnten auch nachfolgende Teile unkontrolliert<br />

h<strong>in</strong>zukommen <strong>und</strong> Beschädigungen verursachen. <strong>Die</strong>ses Übel wurde<br />

erst mit dem E<strong>in</strong>satz von Wasserbrausen anstelle <strong>der</strong> Wasserbecken<br />

beseitigt.<br />

73<br />

4.2.2.2 Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

Vor E<strong>in</strong>führung von kont<strong>in</strong>uierlichen Fertigungsstraßen für Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> Deutschland etwa ab 1960 wurden die vorbereiteten Stäbe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

überschaubaren Stückzahl <strong>in</strong> dem sogenannten Wickelofen auf Wickeltemperatur,<br />

die etwa <strong>der</strong> Austenitisierungstemperatur entsprach, gebracht <strong>und</strong><br />

dann e<strong>in</strong>zeln nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aus dem Ofen gezogen. Dazu griff <strong>der</strong> Wickler<br />

den Stabanfang mit e<strong>in</strong>er Zange <strong>und</strong> führte den Stab durch e<strong>in</strong>e kurze, u-<br />

förmige Führung dem Vor<strong>der</strong>ende e<strong>in</strong>es etwa 2,5 m langen Wickeldorns zu.<br />

Am Kopf des Dorns wurde <strong>der</strong> Stabanfang durch e<strong>in</strong>en Mitnehmer befestigt<br />

(Bild 4.26). Dann rückte <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>wickler an e<strong>in</strong>em Handhebel die Kupplung<br />

<strong>der</strong> Wickelbank e<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong>dem sich nun <strong>der</strong> Dorn drehte, wurde <strong>der</strong><br />

Stab auf dem Dorn aufgewickelt. <strong>Die</strong> Wickelsteigung erzielte man durch<br />

e<strong>in</strong>en Dornvorschub, während die feststehende Führung den Zulauf des<br />

Stabes kontrollierte.<br />

Für die steigungslosen, etwa 270° umfassenden Teile von Fe<strong>der</strong>anfang <strong>und</strong><br />

Fe<strong>der</strong>ende war e<strong>in</strong> Freilauf vorhanden, <strong>der</strong> durch Mitnehmer an <strong>der</strong> richtigen<br />

Stelle des Wickelvorgangs aus- bzw. e<strong>in</strong>geschaltet wurde. Wenn das<br />

äußerste Ende des Stabes die Führung verlassen hatte, war die Formgebung<br />

des Wickelns beendet, obwohl das Reststück des Stabes noch tangential<br />

vom Dorn abstand. Nun griff <strong>der</strong> Wickler zum Handhammer <strong>und</strong> schlug mit<br />

e<strong>in</strong>igen gezielten Schlägen das Ende an den Dorn an. Zur Kennzeichnung<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> konnte mit e<strong>in</strong>em Handstempel e<strong>in</strong>e Sachnummer e<strong>in</strong>geschlagen<br />

werden.<br />

Der Abschluss <strong>der</strong> Formgebung erfolgte mit geschicktem E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Flachzange,<br />

womit <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Steigung <strong>der</strong> Endw<strong>in</strong>dungen korrigiert wurde.<br />

Der jeweils vorgegebene Abstand zwischen den äußersten Fe<strong>der</strong>enden

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