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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Neben vielen weiteren Arbeiten zur Berechnung von Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

[5.197][5.170][5.129] s<strong>in</strong>d Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts auch Probleme <strong>der</strong><br />

seitlichen Verformung rotieren<strong>der</strong> Schraubenfe<strong>der</strong>n [5.106][5.182][5.156]<br />

<strong>und</strong> des Ausknickens [5.70] behandelt worden. Auch graphische Hilfsmittel<br />

zur Fe<strong>der</strong>berechnung s<strong>in</strong>d bereits entwickelt worden [5.144][5.24].<br />

Wenn auch Publikationen zu Fe<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>in</strong>genieurtechnischen Zeitschriften<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts noch selten zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, so deuten doch die vorhandenen<br />

Beiträge darauf h<strong>in</strong>, dass Fe<strong>der</strong>n sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>genieurtechnischen<br />

Ausbildung als auch als wissenschaftliches Arbeitsgebiet e<strong>in</strong>e beachtenswerte<br />

Rolle spielten. Fe<strong>der</strong>n wurden als Bauteile mit beson<strong>der</strong>en elastischen<br />

Eigenschaften <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elastizitätslehre behandelt, wie es die Lehrbücher von<br />

Grashof [5.39] <strong>und</strong> Bach [5.3][5.5] zeigen. Auch e<strong>in</strong> Vortrag von Prof. Dr.<br />

phil. Rudolf Kirsch (1841 – 1901) vor dem Bezirksvere<strong>in</strong> Chemnitz des<br />

VDI 1897 [5.79] mit dem Thema „<strong>Die</strong> Theorie <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n“ zeigt ebenfalls,<br />

dass man sich im Rahmen <strong>der</strong> Technischen Mechanik/Elastizitätslehre<br />

(Kirsch war kgl. sächsischer Regierungsrat <strong>und</strong> Professor an <strong>der</strong> Gewerbeakademie<br />

zu Chemnitz; Fächer: Mechanik, Mathematik, Physik) sehr wohl<br />

<strong>und</strong> auch sehr umfassend mit Fe<strong>der</strong>n beschäftigte. In se<strong>in</strong>em Vortrag werden<br />

von ihm die Verformungsbeziehungen e<strong>in</strong>er Reihe von Fe<strong>der</strong>n behandelt,<br />

darunter Dehnungsfe<strong>der</strong>n (Zugstabfe<strong>der</strong>n), Biegungsfe<strong>der</strong>n (rechteckförmige<br />

Blattfe<strong>der</strong>, Dreieckfe<strong>der</strong>, Spiralfe<strong>der</strong>) <strong>und</strong> Drehungs- bzw. Torsionsfe<strong>der</strong>n<br />

(gera<strong>der</strong> Drehstab, zyl. Schraubenfe<strong>der</strong>n, Kegel-, Tonnen- <strong>und</strong><br />

Taillenfe<strong>der</strong>n). Als Masch<strong>in</strong>enelement tauchen Fe<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre allerd<strong>in</strong>gs<br />

erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1. Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf.<br />

Im Jahr 1918 verfasste W. Gerolsky, 30 Jahre nach <strong>der</strong> Veröffentlichung des<br />

Fe<strong>der</strong>nbuches von A. Castigliano [5.16], e<strong>in</strong> Buch über die Berechnung <strong>der</strong><br />

Biegungs- <strong>und</strong> Torsionsfe<strong>der</strong>n [5.33], wobei er bemüht war, die bisherigen<br />

Veröffentlichungen <strong>der</strong> letzten Jahre auf diesem Gebiet e<strong>in</strong>zuarbeiten. In<br />

diesem Buch f<strong>in</strong>det man zum ersten Mal e<strong>in</strong> ausführliches Quellenverzeichnis.<br />

Se<strong>in</strong> Anliegen war es vor allem, dem gewachsenen Bedarf an Berechnungs-<br />

<strong>und</strong> Konstruktionsunterlagen für Fe<strong>der</strong>n nachzukommen, <strong>der</strong> sich<br />

aus <strong>der</strong> stürmischen Entwicklung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kraftmasch<strong>in</strong>en- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik, ergeben hatte. Bemerkenswert s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Ausführungen<br />

zum wirtschaftlichen E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> verschiedenen Fe<strong>der</strong>arten. Zum Vergleich<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wird das spezifische Arbeitsvermögen <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n<br />

auf das Arbeitsvermögen e<strong>in</strong>es Zugstabes bezogen. <strong>Die</strong>ses Verhältnis wird<br />

später von S. Gross [5.41] als Artnutzwert bezeichnet. Derartige Betrachtungen<br />

s<strong>in</strong>d auch schon von Reuleaux <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Fe<strong>der</strong>nbuch 1857 angestellt<br />

worden [5.152]. Bild 5.18 zeigt die Tafel mit den e<strong>in</strong>zelnen „Artnutzwerten“<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n aus [5.33].

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