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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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gen<strong>der</strong> Zugfestigkeit des Materials ger<strong>in</strong>ger wird. O. Föppl [3.24] versuchte,<br />

die Setzgrenze für Drehstäbe zu f<strong>in</strong>den. U. Otzen [3.56] befasste sich <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Dissertation mit dem Setzen von Schraubenfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> ermittelte e<strong>in</strong>e<br />

Methode zur Berechnung des Setzmaßes. Er spricht schon von e<strong>in</strong>em günstigen<br />

Eigenspannungszustand, <strong>der</strong> durch das Vorsetzen entsteht.<br />

E<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Lösung <strong>der</strong> Setzproblematik leistete ebenfalls<br />

G. Schremmer [3.66]. Er beachtete den Bausch<strong>in</strong>gereffekt <strong>und</strong> untersuchte<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den E<strong>in</strong>fluss des Plastizierungsgrades beim Kaltsetzen auf die<br />

erreichbare Lebensdauersteigerung.<br />

<strong>Die</strong> durch Kaltvorsetzen erzielbare Relaxationsbeständigkeit <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n<br />

wird bei höheren Arbeitstemperaturen nahezu wirkungslos. Es wurden deshalb<br />

Abhilfemöglichkeiten gesucht [3.49][3.53][3.44], die zum sogenannten<br />

Warmsetzen führten. Hierbei f<strong>in</strong>det das Plastizieren je nach Werkstoff- <strong>und</strong><br />

Verwendungsart bei Temperaturen zwischen 100°C <strong>und</strong> 400°C statt.<br />

Das Messen <strong>der</strong> Eigenspannungen war <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung zur<br />

Optimierung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>fertigung. Bis <strong>in</strong> die 1960er Jahre konnte die Eigenspannung<br />

nur durch mechanisch-techno-logische Verfahren ermittelt werden<br />

[3.56][3.57]. Hauk versuchte schon 1954 die Eigenspannungen aus<br />

röntgenografischen Gitterkonstanten-Messungen zu ermitteln [3.32], wobei<br />

er schon das Abätzverfahren anwandte. E<strong>in</strong> Durchbruch wurde jedoch erst<br />

erzielt, nachdem Macherauch [3.45] das s<strong>in</strong> 2 -Verfahren zur Auswertung<br />

<strong>der</strong> Messergebnisse e<strong>in</strong>führte [3.8][3.32].<br />

Mit E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> röntgenografischen Messung <strong>der</strong> Eigenspannungen<br />

[3.50] [3.25] war e<strong>in</strong>e Messmethode gef<strong>und</strong>en, die heute aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>entwicklung<br />

nicht wegzudenken ist. <strong>Die</strong> ersten sogenannten Polardiagramme<br />

wurden von K. H. Muhr [3.50] veröffentlicht. Bild 3.1 zeigt als Beispiel die<br />

Eigenspannungsverteilung an <strong>der</strong> Oberfläche e<strong>in</strong>es R<strong>und</strong>stabes.<br />

E<strong>in</strong> alter Traum des Fe<strong>der</strong>herstellers bestand dar<strong>in</strong>, den Draht beim Wickeln<br />

gleichzeitig mit <strong>der</strong> Verformungsgröße zu tordieren, mit <strong>der</strong> später das<br />

Vorsetzen stattf<strong>in</strong>det. Schon 1935 wurde <strong>der</strong> Robert Bosch GmbH das Patent<br />

676746 für e<strong>in</strong> Verfahren erteilt, mit dem <strong>der</strong> Draht vor dem Wickeln<br />

um 45° zu se<strong>in</strong>er Längsachse tordiert wurde. Erwähnenswert ist hierzu<br />

auch das DBP Nr. 2740637 (J. Lassche 1977). Ob beide Patente realisiert<br />

wurden, ist nicht bekannt.

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