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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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122<br />

5.5 Zur Entwicklung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>berechnung<br />

5.5.1 Das Anliegen e<strong>in</strong>er Fe<strong>der</strong>berechnung<br />

Berechnungen zur Auslegung von Fe<strong>der</strong>n, die kurz auch als Fe<strong>der</strong>berechnungen<br />

bezeichnet werden, haben das Ziel, die geometrischen Parameter<br />

e<strong>in</strong>er Fe<strong>der</strong> so festzulegen, dass die Fe<strong>der</strong> die gefor<strong>der</strong>te Funktion, Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Tragfähigkeit <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Baugruppe erfüllt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden soll. Dabei s<strong>in</strong>d sowohl fe<strong>der</strong>theoretische, konstruktive,<br />

fertigungstechnische als auch werkstofftechnische <strong>und</strong> prüftechnische Belange<br />

<strong>und</strong> Bed<strong>in</strong>gungen zu berücksichtigen. In die dabei anzuwendenden<br />

fe<strong>der</strong>theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen fließen Erkenntnisse <strong>der</strong> Elastizitäts- <strong>und</strong><br />

Festigkeitslehre e<strong>in</strong>, wobei vor allem die Modellbildung (Fe<strong>der</strong> <strong>und</strong> Umgebung),<br />

die Modellbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Systemvoraussetzungen sowie eventuelle<br />

E<strong>in</strong>schränkungen bzw. Vernachlässigungen e<strong>in</strong>zubeziehen s<strong>in</strong>d. Schließlich<br />

s<strong>in</strong>d beim Festigkeitsnachweis (bzw. Tragfähigkeitsnachweis) [5.122]<br />

[5.121] auch die Belastungsgrenzen (zulässige Spannungen) <strong>der</strong> Werkstoffe<br />

zu berücksichtigen.<br />

<strong>Die</strong> Recherchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschsprachigen Literatur zu Beiträgen über Fe<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> ihre Berechnungen haben ergeben, dass wohl durch Redtenbacher<br />

1855 [5.149] erstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lehrbuch Fe<strong>der</strong>berechnungen dargelegt<br />

wurden. Sowohl Redtenbacher als auch nach ihm Reuleaux 1857 [5.152]<br />

verweisen auf französische Quellen (J. V. Poncelet [5.142] u. a.), die z. T.<br />

als Übersetzungen vorlagen. Behandelt werden etwa bis gegen 1900 Biegefe<strong>der</strong>n<br />

(e<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> geschichtete Blattfe<strong>der</strong>n), Schraubenfe<strong>der</strong>n (zyl<strong>in</strong>drische,<br />

kegel-, tonnen- <strong>und</strong> taillenförmige) <strong>und</strong> Spiralfe<strong>der</strong>n. Erst im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

folgt die Berechnung für an<strong>der</strong>e <strong>und</strong> z. T. neue Formen (z. B. Tellerfe<strong>der</strong>n,<br />

R<strong>in</strong>gfe<strong>der</strong>). Schwerpunkte <strong>der</strong> Berechnungen bildeten die Verformung<br />

<strong>und</strong> die Fe<strong>der</strong>arbeit. Belastungsfragen widmet man sich stets im<br />

Rahmen des technischen Standes <strong>der</strong> Werkstoffentwicklung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tragfähigkeitsprüftechnik.<br />

<strong>Die</strong>ser E<strong>in</strong>fluss des Entwicklungsstandes <strong>der</strong> Technik schlägt sich auch <strong>in</strong><br />

den verschiedenen Büchern <strong>und</strong> Zeitschriften des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bei den Darlegungen zu Fe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> ihren Berechnungen nie<strong>der</strong>, die bis <strong>in</strong><br />

die 2. Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts verfolgt wurden <strong>und</strong> über die <strong>in</strong> den folgenden<br />

Abschnitten an markanten Beispielen berichtet werden soll.

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