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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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chy schuf die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> mathematischen Elastizitätstheorie <strong>und</strong> führte<br />

den allgeme<strong>in</strong>en Spannungsbegriff e<strong>in</strong>. Hodgk<strong>in</strong>son experimentierte mit<br />

guss- <strong>und</strong> schmiedeeisernen Profilträgern <strong>und</strong> Tragwerksformen <strong>und</strong> ermittelte<br />

Materialkoeffizienten, Bemessungsregeln <strong>und</strong> Verhältnisse von Spannungen<br />

<strong>und</strong> Dehnungen, die <strong>in</strong> viele Fachbücher se<strong>in</strong>er Zeit übernommen<br />

wurden. Darstellungen des Verhältnisses von Spannung <strong>und</strong> Dehnung für<br />

Flussstahl (Spannungs-Dehnungs-Diagramm) f<strong>in</strong>det man beispielweise <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Buch von Georg Christoph Mehrtens (1843 - 1917) mit dem Titel<br />

“Eisen <strong>und</strong> Eisenkonstruktionen ... “, das 1887 erschien. Solche Diagramme<br />

wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zum zentralen Darstellungsmittel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Festigkeitslehre.<br />

Mit dem aufkommenden Eisenbahnwesen Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden<br />

weitere Impulse zur Erforschung des Festigkeitsverhaltens, beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Eisenwerkstoffe, geschaffen. Hier s<strong>in</strong>d vor allem die von Wöhler vorgenommenen<br />

Dauerfestigkeitsprüfungen zu erwähnen auf <strong>der</strong>en Versuchsstrategie<br />

auch heutige Dauerfestigkeits-Prüfregime basieren.<br />

Probleme <strong>der</strong> Dauerfestigkeit leiteten sich vor allem aus Brüchen an Eisenbahnachsen,<br />

Radreifen <strong>und</strong> Schienen ab. Bisherige Untersuchungen von<br />

Eisenwerkstoffen bezogen sich auf die Ermittlung <strong>der</strong> Bruchgrenze, die <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>achsigen Zug- bzw. Druckversuchen bestimmt wurde. Der Ruf nach<br />

genormten Materialprüfverfahren <strong>und</strong> -werten verstärkte sich, wobei man<br />

sich auch Gedanken über Festigkeitswerte bei stoßartiger <strong>und</strong> wechseln<strong>der</strong><br />

Belastung machte. Hodgk<strong>in</strong>son versuchte die Festigkeitstheorie dah<strong>in</strong>gehend<br />

zu erweitern, dass er bleibende Verformungen bei wie<strong>der</strong>holten Belastungen<br />

e<strong>in</strong>bezog. John William Macquorn Rank<strong>in</strong>e (1820 - 1872) leitete<br />

aus Untersuchungen des Bruchverhaltens <strong>und</strong> dem Bruchverlauf wechselnd<br />

beanspruchter Proben <strong>und</strong> Bauteile Maßnahmen zur Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von<br />

Kerbwirkungen ab.<br />

Nach langjährigen Experimenten zwischen 1858 <strong>und</strong> 1870 wurden vom<br />

preußischen Eisenbahnbeamten August Wöhler Probleme <strong>der</strong> Dauerfestigkeit<br />

<strong>und</strong> Materialprüfung auch ansatzweise theoretisch zu bewältigen versucht.<br />

<strong>Die</strong> Hysteresisersche<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> Werkstoffe unter Wechsellasten, die<br />

später als “Wöhlerkurven” <strong>in</strong> die Festigkeitslehre e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>gen, s<strong>in</strong>d von ihm<br />

erkannt worden. Er gab auch das Verhältnis <strong>der</strong> Bruchspannungen bei ruhen<strong>der</strong>,<br />

schwellen<strong>der</strong> <strong>und</strong> wechseln<strong>der</strong> Belastung mit 3:2:1 an.<br />

<strong>Die</strong> theoretische Behandlung des Dauerfestigkeitsverhaltens <strong>der</strong> Werkstoffe<br />

erfor<strong>der</strong>te jedoch die E<strong>in</strong>beziehung weiterer experimentell zu ermitteln<strong>der</strong><br />

Werte <strong>in</strong> Form von Festigkeitskoeffizienten, Formzahlen <strong>und</strong> Materialkennwerten<br />

bei unterschiedlichen Belastungsregimen. Der große Bedarf an<br />

vor allem gesicherten Materialkennwerten bei den unterschiedlichsten Be-

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