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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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len. <strong>Die</strong>se Entwicklung führte Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zur Herausbildung<br />

eigenständiger Fertigungsstätten für Schraubenfe<strong>der</strong>n.<br />

So eröffnen beispielsweise Sigm<strong>und</strong> Scherdel <strong>und</strong> Friedrich Weiss 1889 <strong>in</strong><br />

Marktredwitz die Drahtzieherei Scherdel & Weiss. Schon bald nach <strong>der</strong><br />

Gründung schließt sich <strong>der</strong> Klaviersaitendrahtfertigung die Verarbeitung<br />

fe<strong>der</strong>harter Drähte zu Speichen, biegsamen Wellen <strong>und</strong> Spiralfe<strong>der</strong>n (<strong>der</strong><br />

heutige Begriff „Schraubenfe<strong>der</strong>“ ist erst neueren Datums) an. Bereits 1893<br />

experimentiert Rudolf <strong>Die</strong>sel an se<strong>in</strong>em ersten Schwerölmotor mit Ventilfe<strong>der</strong>n<br />

von Scherdel [4.4]. In Bild 4.2b ist die Gr<strong>und</strong>form e<strong>in</strong>er zyl<strong>in</strong>drischen<br />

Schraubendruckfe<strong>der</strong> dargestellt.<br />

Der Betrieb Technische Fe<strong>der</strong>n Sigm<strong>und</strong> Scherdel GmbH <strong>in</strong> Marktredwitz<br />

hat heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ventilfe<strong>der</strong>fertigung e<strong>in</strong>en bedeutenden Namen. Den hohen<br />

Bedarf <strong>der</strong> Industrie an Schraubenfe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> verschiedensten Formen decken<br />

zahlreiche größere <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>ere Unternehmen, die zum größten Teil<br />

im Verband <strong>der</strong> Deutschen Fe<strong>der</strong>n<strong>in</strong>dustrie (VDFI) zusammengeschlossen<br />

s<strong>in</strong>d. Es ist hier nicht möglich, die über e<strong>in</strong>hun<strong>der</strong>t verschiedenen Fertigungsstätten<br />

zu nennen, die Draht verarbeiten <strong>und</strong> Schraubenfe<strong>der</strong>n herstellen.<br />

E<strong>in</strong>e bedeutende Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Drahtverarbeitung spielt die 1893 <strong>in</strong> Pfull<strong>in</strong>gen<br />

von Ernst Wagner gegründete Masch<strong>in</strong>enfabrik, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metalldrähte<br />

geflochten o<strong>der</strong> verwoben wurden. 1914 wurde aus <strong>der</strong> nach Reutl<strong>in</strong>gen<br />

umgesiedelten <strong>und</strong> durch die Firma Otto Schmid erweiterten Fabrik die<br />

heutige WAFIOS (Wagner, Ficker <strong>und</strong> O. Schmid) Masch<strong>in</strong>enfabrik Reutl<strong>in</strong>gen.<br />

Diverse Drahtflechtautomaten, Biegemasch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en für<br />

die Polster- <strong>und</strong> Matratzen-Industrie wurden entwickelt <strong>und</strong> gebaut. Bereits<br />

1912 war e<strong>in</strong>e Schraubenfe<strong>der</strong>w<strong>in</strong>demasch<strong>in</strong>e durch Patent geschützt. In<br />

se<strong>in</strong>er Dissertation beschäftigte sich Otto Schmid jun. <strong>in</strong>tensiv mit <strong>der</strong> Fertigungstechnologie<br />

von Schraubenfe<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> von ihm entwickelten <strong>und</strong><br />

durch Patente geschützten kupplungsgesteuerten Fe<strong>der</strong>w<strong>in</strong>demasch<strong>in</strong>en<br />

erlebten 1923 ihre Premiere. Durch ständige Verbesserungen <strong>und</strong> Weiterentwicklungen<br />

dieser Erf<strong>in</strong>dungen galt diese Firma bereits 1932 als weltweit<br />

größter Anbieter von Drahtverarbeitungsmasch<strong>in</strong>en.<br />

Bis Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden Schraubenfe<strong>der</strong>n durch Wickeln<br />

um e<strong>in</strong>en Dorn hergestellt. Erst durch E<strong>in</strong>führen des von Schmid entwickelten<br />

Verfahrens zum W<strong>in</strong>den setzte sich die W<strong>in</strong>detechnik langsam <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schraubenfe<strong>der</strong>nproduktion durch.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip des Fe<strong>der</strong>w<strong>in</strong>dens spielt seit dieser Zeit e<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierende<br />

Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fertigung von Schraubenfe<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> heutigen Zeit ist es<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> computergesteuerten mo<strong>der</strong>nen Fe<strong>der</strong>w<strong>in</strong>deautomaten mit<br />

e<strong>in</strong>er hohen Produktivität <strong>und</strong> Variabilität <strong>in</strong> Bezug auf die Schraubenfe<strong>der</strong>formen<br />

[4.62][4.24][4.14].

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