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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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In den 1970er Jahren verwenden alle Fahrzeughersteller Parabelfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

nur für Baufahrzeuge <strong>und</strong> den Fahrzeuge<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> sogenannten Schlechtweglän<strong>der</strong>n<br />

greift man vorläufig weiterh<strong>in</strong> auf die konventionelle Trapezfe<strong>der</strong><br />

zurück.<br />

E<strong>in</strong>e gewisse Abkehr von <strong>der</strong> Trapezfe<strong>der</strong> hatte für PKW schon <strong>in</strong> den<br />

1930er Jahren e<strong>in</strong>gesetzt. Man suchte Lösungen, die e<strong>in</strong>e konstruktive<br />

Trennung <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Blattfe<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>igten Funktionen – wie Fe<strong>der</strong>ung,<br />

Führung, Dämpfung <strong>und</strong> Aufnahme von Schubkräften – erlaubten [4.15].<br />

51<br />

4.1.4.2 Schraubendruckfe<strong>der</strong>n<br />

Schraubendruckfe<strong>der</strong>n, die bereits 1892 im Daimler-„Riemenwagen“ erstmals<br />

im Automobil Verwendung fanden, wurden vor allem für unabhängige<br />

E<strong>in</strong>zelradaufhängungen Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts e<strong>in</strong>gesetzt. Serienmäßig<br />

e<strong>in</strong>gebaut wird sie 1910 von H. F. S. Morgan <strong>in</strong> Großbritannien <strong>und</strong><br />

1922 von V<strong>in</strong>cenzo Lancia <strong>in</strong> Italien [4.93]. Schließlich führt das ernste<br />

Problem des Flattern <strong>der</strong> Lenkrä<strong>der</strong> <strong>in</strong> den 1920er Jahren zur For<strong>der</strong>ung an<br />

Radführungen, dass die Radebene bei Fe<strong>der</strong>bewegungen des Rades parallel<br />

zu sich selbst bleiben soll [4.61]. In vielen Ausführungen als Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>führung,<br />

Führung an Längslenkern o<strong>der</strong> Parallelführung mit Querlenkern werden<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n vorgesehen. In <strong>der</strong> Praxis ist e<strong>in</strong> weiterer Vorteil die<br />

gegenüber Blattfe<strong>der</strong>n ger<strong>in</strong>gere Masse <strong>der</strong> torsionsbeanspruchten Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

die etwa nur e<strong>in</strong> Drittel für gleiche Arbeitsaufnahme ausmacht.<br />

Mit den Neukonstruktionen nach dem 2. Weltkrieg versuchte man auch die<br />

Schwächen <strong>der</strong> Schraubendruckfe<strong>der</strong> zu umgehen. <strong>Die</strong> gewünschte progressive<br />

Fe<strong>der</strong>kennl<strong>in</strong>ie wird zunächst durch <strong>in</strong>konstante Steigung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

W<strong>in</strong>dungen verwirklicht, so dass sich mit zunehmen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fe<strong>der</strong>ung W<strong>in</strong>dungen<br />

mit kle<strong>in</strong>erer Steigung kont<strong>in</strong>uierlich ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong> legen, so ihre<br />

Fe<strong>der</strong>wirkung verlieren <strong>und</strong> zur Progression führen.<br />

Man erkennt schnell den zu großen Materiale<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den frühzeitig abgeschalteten<br />

W<strong>in</strong>dungen <strong>und</strong> reduziert <strong>in</strong> diesen W<strong>in</strong>dungen den Drahtdurchmesser,<br />

<strong>der</strong> sich von e<strong>in</strong>em dünnsten Drahtquerschnitt über konische<br />

Stabstücke bis zum dicksten Drahtdurchmesser än<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong>se sogenannte<br />

superprogressive Schraubendruckfe<strong>der</strong> [4.91] erreicht Anfang <strong>der</strong> 1970er<br />

Jahre große Stückzahlen bei ihrem Seriene<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den von hoher Zuladung<br />

betroffenen H<strong>in</strong>terachsen. E<strong>in</strong>e US-amerikanische Patentanmeldung dieser<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>variante datiert bereits aus dem Jahre 1876 unter Patent-Nr.<br />

176174 (Bild 4.9). Ihre Nachteile – Geräusche <strong>der</strong> aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abwälzenden<br />

Progressivw<strong>in</strong>dungen <strong>und</strong> Korrosionsanfälligkeit durch Zerstörung <strong>der</strong><br />

Lackierung – werden zunächst durch übergezogene Schläuche <strong>und</strong> dann

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