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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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104<br />

Teil gestaucht werden <strong>und</strong> setzt den Drehpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Querschnitts<br />

(also bei h/2) an. Damit wäre er zum richtigen Ergebnis gelangt,<br />

wenn von ihm nicht e<strong>in</strong> Gedankenfehler an<strong>der</strong>er Art gemacht worden wäre.<br />

Er fand nicht = 6·F·l/b·h 2 , son<strong>der</strong>n nur = 3·F·l/b·h 2 [5.180]. (Mit wird<br />

jeweils die <strong>in</strong> den Randfasern auftretende höchste Spannung bezeichnet,<br />

wobei <strong>der</strong> Spannungsbegriff erst später e<strong>in</strong>geführt wurde.)<br />

Von Jakob Bernoulli (1654 - 1705) wird erstmals die Frage bearbeitet,<br />

welche Form die ursprünglich gerade Achse e<strong>in</strong>es Biegebalkens durch die<br />

Biegung annimmt. Im Zeitraum zwischen 1691 <strong>und</strong> 1705 hatte sich Bernoulli<br />

wie<strong>der</strong>holt diesem Problem <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Elastica, <strong>der</strong> sogenannten<br />

elastischen L<strong>in</strong>ie des Biegebalkens, zugewandt. Dabei kommen<br />

ihm die gerade von Leibniz entwickelten Gr<strong>und</strong>lagen (Gr<strong>und</strong>gedanken) zur<br />

Inf<strong>in</strong>itesimal- bzw. Differentialrechnung zugute.<br />

Bernoulli formuliert e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung, die als gr<strong>und</strong>legende<br />

Annahme <strong>der</strong> technischen Balkenbiegelehre gilt, die Hypothese vom Ebenbleiben<br />

<strong>der</strong> Querschnitte, die auch als Normalenhypothese bezeichnet wird.<br />

Sie besagt, dass die vor <strong>der</strong> Verformung zur Balkenachse senkrechten Querschnitte<br />

bei <strong>der</strong> Verformung eben <strong>und</strong> normal zur Balkenachse bleiben, wie<br />

Bild 5.6 zeigt. Nachbarquerschnitte verdrehen sich, erfahren aber ke<strong>in</strong>e<br />

Verwölbung. Das schließt aber wie<strong>der</strong>um die Existenz von Schubspannungen<br />

im Querschnitt aus.<br />

a) b)<br />

. . .<br />

. .<br />

.<br />

Bild 5.6: <strong>Die</strong> Bernoulli-Hypothese vom Ebenbleiben <strong>der</strong> Querschnitte beim<br />

Biegen nach [5.52]. a) vor <strong>der</strong> Biegung; b) nach <strong>der</strong> Biegung<br />

Unter dieser Voraussetzung <strong>und</strong> bei Gültigkeit des Hooke’schen Gesetzes<br />

(e<strong>in</strong>achsiger Spannungszustand) gilt dann, dass die Krümmung k = 1/R <strong>der</strong><br />

elastischen L<strong>in</strong>ie (R: Krümmungsradius) an je<strong>der</strong> Stelle dem dort vorhandenem<br />

Biegemoment M <strong>der</strong> äußeren Kräfte proportional ist. Ausgedrückt <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> sich zu dieser Zeit mächtig entfaltenden Differential- <strong>und</strong><br />

Integralrechnung hat Bernoulli die Differentialgleichung für die elastische<br />

L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Form

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