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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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4.2.1.3 Drehstabfe<strong>der</strong>n- <strong>und</strong> Stabilisatorenvorfertigung<br />

In <strong>der</strong> Vorfertigung von Drehstabfe<strong>der</strong>n aus R<strong>und</strong>material <strong>und</strong> von Stabilisatoren<br />

wurden auf Schmiedemasch<strong>in</strong>en die Köpfe bzw. Augen angeschmiedet,<br />

die Augen durchgelocht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schmiedegrad abgeschnitten.<br />

E<strong>in</strong>stückige Drehstäbe für beide Rä<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Fahrzeugachse erhielten neben<br />

den Anstauchungen an den Enden auch e<strong>in</strong>e mittige, sechseckige Aufdickung,<br />

durch die die Funktion bei<strong>der</strong> Teilstücke technisch getrennt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Köpfe <strong>der</strong> Drehstäbe wurden nach dem Schmieden auf Maß gedreht<br />

o<strong>der</strong> eckig gefräst, je nachdem, ob Verzahnungen o<strong>der</strong> Vier- bzw. Sechskantköpfe<br />

konstruktiv vorgesehen waren. Von den Verzahnungen mit unterschiedlichen<br />

E<strong>in</strong>griffsw<strong>in</strong>keln hatten sich für PKW-Drehstäbe die mit 90°-<br />

E<strong>in</strong>griffsw<strong>in</strong>kel hergestellten Zähne weit verbreitet, da diese Zahnform sich<br />

durch Kaltrollen des Materials vor <strong>der</strong> Vergütung herstellen lässt.<br />

4.2.2 Formgebung <strong>und</strong> Vergütung<br />

4.2.2.1 Blattfe<strong>der</strong>n<br />

Während <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorfertigung beim E<strong>in</strong>satz von Erwärmungen das spätere<br />

Produkt fast immer nur teilweise erhitzt wurde, erhalten die Fe<strong>der</strong>blätter<br />

bzw. das e<strong>in</strong>stückige Vorprodukt <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Fe<strong>der</strong>arten e<strong>in</strong>e erste Kompletterwärmung<br />

von etwa 900 °C bis 950 °C zur Austenitisierung des Materials.<br />

Nach genügen<strong>der</strong> Durchwärmung erfolgt die Formgebung mit anschließendem<br />

Abschrecken <strong>in</strong> Härteöl o<strong>der</strong> Wasser.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> wurden die verschiedensten Brennstoffe wie Kohlen,<br />

Öle, Stadt- <strong>und</strong> Erdgas verwendet <strong>und</strong> auch die elektrische Energie<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. In Deutschland dom<strong>in</strong>ierten schon vor dem 2. Weltkrieg die<br />

gasbeheizten Öfen, während die Neue<strong>in</strong>richtung des Fe<strong>der</strong>nwerks von Richard<br />

Berry & Son [4.74] <strong>in</strong> West Bromwich/England im Jahre 1953 mit<br />

ölbeheizten Öfen zum Austenitisieren <strong>und</strong> Anlassen erfolgte.<br />

Bei <strong>der</strong> sogenannten Handhärtung von Blattfe<strong>der</strong>n wurde jedes Fe<strong>der</strong>blatt<br />

im erwärmten Zustand auf e<strong>in</strong> bei <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>entwicklung angefertigtes, kaltes<br />

Konturblatt mit korrekter Sprengung gelegt <strong>und</strong> von den Arbeitern mit<br />

entsprechenden Zangen an das Konturblatt herangebogen. Anschließend<br />

wurde das gebogene Blatt <strong>in</strong> zwei Haken e<strong>in</strong>gehängt, die <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>nwerker<br />

<strong>in</strong> den Händen hielt <strong>und</strong> mitsamt dem heißen Blatt <strong>in</strong> das Wasser- o<strong>der</strong><br />

Ölbecken abtauchte <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> zur besseren Umspülung mit dem Härtemedium<br />

e<strong>in</strong>e zeitlang horizontal <strong>und</strong> vertikal bewegte.

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