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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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1914), Johann Bausch<strong>in</strong>ger (1834 – 1893) <strong>und</strong> Carl Bach (1847 – 1931)<br />

verdient gemacht. Während <strong>in</strong> den Publikationen über Fe<strong>der</strong>n des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

<strong>und</strong> auch noch zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Festigkeitsnachweis<br />

auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> größtenteils noch fehlenden speziellen Festigkeitswerte<br />

für Fe<strong>der</strong>werkstoffe, die es außerdem zum größten Teil noch nicht<br />

gab, ke<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Rolle spielte, wendete man sich jetzt immer öfter<br />

diesem Anliegen zu.<br />

<strong>Die</strong>sem Bestreben, neben <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Verformung (Funktionsnachweis)<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n auch die Seite <strong>der</strong> Tragfähigkeit zuverlässig abschätzen<br />

zu können, dienten auch Arbeiten, die sich e<strong>in</strong>er exakteren Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Nennspannungen zuwendeten [5.100]. Für die stabförmigen Gr<strong>und</strong>körper<br />

von Fe<strong>der</strong>n waren die Gr<strong>und</strong>beziehungen für Biege- <strong>und</strong> Torsionsspannungen<br />

seit langem bekannt (s. Abschnitt 5.3). Fe<strong>der</strong>n besitzen jedoch vielgestaltige<br />

Körperformen, die ganz o<strong>der</strong> abschnittweise gerade, gekrümmt,<br />

gebogen, gew<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> spiralförmig se<strong>in</strong> können. Im vorherigen Abschnitt<br />

wurden bereits die Arbeiten von A. Röver erwähnt, <strong>in</strong> denen die Spannungserhöhung<br />

an <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dungs<strong>in</strong>nenseite von Schraubenfe<strong>der</strong>n besprochen<br />

wurde. Sehr tiefgründig wird dieses Problem dann 1930 von O. Göhner<br />

bearbeitet [5.37][5.38]. Der von ihm ermittelte <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Literatur als Göhner-Faktor<br />

e<strong>in</strong>gegangene Korrekturfaktor für die Schubspannungen im<br />

Drahtquerschnitt von Schraubenfe<strong>der</strong>n ist vom Wickelverhältnis w = D/d<br />

abhängig <strong>und</strong> ist seitdem <strong>in</strong> allen Berechnungsunterlagen für Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

verankert. Da dieser Korrekturfaktor Ergebnis e<strong>in</strong>er Reihenentwicklung<br />

ist, erschien er vielen Anwen<strong>der</strong>n als etwas zu kompliziert. So wurden,<br />

wie schon im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, von Wahl <strong>und</strong> Bergsträßer<br />

e<strong>in</strong>fachere Beziehungen gef<strong>und</strong>en, die wegen <strong>der</strong> nur ger<strong>in</strong>g abweichenden<br />

Werte gegenüber dem Göhner-Faktor oft angewendet werden<br />

[5.67] (s. a. [5.154][5.36][5.12]).<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Weiterentwicklung erfuhr die Fe<strong>der</strong>ntechnik (Berechnung,<br />

Herstellung <strong>und</strong> Werkstoffe) durch die Arbeiten von Siegfried Gross <strong>und</strong><br />

Ernst Lehr. Im VDI-Verlag erschien 1938 von diesen beiden Autoren e<strong>in</strong>e<br />

beachtenswerte Monographie zu den Fe<strong>der</strong>n [5.48]. <strong>Die</strong>se umfassende Darstellung<br />

<strong>der</strong> statischen <strong>und</strong> vor allem dynamischen Berechnung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n<br />

hat es <strong>in</strong> dieser Form <strong>in</strong> den nachfolgenden Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

nicht mehr gegeben. Deshalb wird auch heute noch, beson<strong>der</strong>s wenn es um<br />

Schw<strong>in</strong>gungsprobleme an Fe<strong>der</strong>n geht, auf dieses Werk zurückgegriffen.<br />

Ende des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts werden <strong>in</strong> [5.122] <strong>und</strong> [5.121] von M. Meissner,<br />

K. Wanke <strong>und</strong> H.-J. Schorcht auch dynamische Berechnungen an Fe<strong>der</strong>n<br />

(Fe<strong>der</strong>antriebe, Eigenfrequenzen) wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Fe<strong>der</strong>nbuch“ behandelt.<br />

<strong>Die</strong> fruchtbare Zusammenarbeit von Gross <strong>und</strong> Lehr wird durch den 2.<br />

Weltkrieg je unterbrochen. E. Lehr kehrt aus dem Krieg nicht mehr zurück.

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