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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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37<br />

4.1.1.3 Scheibenförmige Biegefe<strong>der</strong>n (Tellerfe<strong>der</strong>n)<br />

Bereits 1861 wurde Julien-Francois Belleville e<strong>in</strong> Patent (s. Tafel 2.2) über<br />

e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Fe<strong>der</strong> erteilt, die die Gestalt e<strong>in</strong>er kegelförmigen R<strong>in</strong>gschale<br />

hat <strong>und</strong> bei verhältnismäßig kle<strong>in</strong>em Fe<strong>der</strong>weg sehr große axiale Kräfte<br />

aufnehmen kann. Ihre Fe<strong>der</strong>kennl<strong>in</strong>ie weist <strong>in</strong> Abhängigkeit bestimmter<br />

geometrischer Fe<strong>der</strong>größen [4.67] e<strong>in</strong>en mehr o<strong>der</strong> weniger degressiven<br />

Verlauf auf. E<strong>in</strong>zelne Fe<strong>der</strong>n lassen sich gleichs<strong>in</strong>nig o<strong>der</strong> wechsels<strong>in</strong>nig<br />

geschichtet zu Fe<strong>der</strong>paketen anordnen. Damit eröffnen sich dieser Fe<strong>der</strong><br />

breite Anwendungsfel<strong>der</strong> [4.101][4.96].<br />

<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für ihre Berechnung wurden 1936 durch Almen <strong>und</strong> Laszlo<br />

geschaffen [4.8].<br />

<strong>Die</strong> ersten Tellerfe<strong>der</strong>n dürfte <strong>in</strong> Deutschland die Firma Friedrich Krupp<br />

hergestellt haben, die Ende <strong>der</strong> zwanziger Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts die<br />

erste Typenliste veröffentlichte. Das Patent DP 400517 vom Jahre 1923<br />

sollte e<strong>in</strong> Tellerfe<strong>der</strong>paket schützen. Anfang <strong>der</strong> 1930er Jahre spezialisierte<br />

sich auch die Firma Adolf Schnorr auf die Tellerfe<strong>der</strong>fertigung <strong>und</strong> vertrieb<br />

diese Fe<strong>der</strong>n unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Schnorrfe<strong>der</strong>n“.<br />

<strong>Die</strong> Führung von Tellerfe<strong>der</strong>n war lange Zeit e<strong>in</strong> Problem. Interessant s<strong>in</strong>d<br />

hierzu das Patent von A. Schnorr zu Tellerfe<strong>der</strong>n mit Zentrierung [P22] als<br />

auch das Patent von K. H. Muhr über die beson<strong>der</strong>e Gestaltung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong><strong>in</strong>nenseite<br />

zur Verr<strong>in</strong>gerung von Reibungsverlusten [P23].<br />

<strong>Die</strong> Fertigung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Tellerfe<strong>der</strong> wird seit über 80 Jahren<br />

maßgeblich durch die Firmen Muhr <strong>und</strong> Ben<strong>der</strong>, Attendorn [4.67], Schnorr<br />

[4.82] <strong>und</strong> Christian Bauer GmbH & Co. Welzheim [4.16] getragen, wobei<br />

zahlreiche wissenschaftliche Leistungen mit den Namen K. H. Hertzer, K.<br />

H. Muhr, P. Niepage, G. Schremmer <strong>und</strong> K. Walz verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d (s. Kapitel<br />

5).<br />

4.1.1.4 Röhrs-Schraubentellerfe<strong>der</strong><br />

Bei dieser beson<strong>der</strong>en Fe<strong>der</strong>form s<strong>in</strong>d sowohl die Vorzüge <strong>der</strong> Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

als auch die <strong>der</strong> Tellerfe<strong>der</strong>n <strong>in</strong>tegriert. Damit treten Biege- <strong>und</strong><br />

Torsionsspannungen auf <strong>und</strong> die Fe<strong>der</strong> kann beiden Beanspruchungskategorien<br />

zugeordnet werden.<br />

E<strong>in</strong> vielseitiges Fertigungsprogramm mit e<strong>in</strong>igen Beson<strong>der</strong>heiten weist die<br />

bereits 1920 <strong>in</strong> Magdeburg von Hermann Röhrs gegründete <strong>und</strong> 1946 nach<br />

Sonthofen im Allgäu verlagerte heutige Dr. Werner Röhrs KG auf. Neben<br />

<strong>der</strong> Produktion von Mehrdraht-(Litzen-) Schraubenfe<strong>der</strong>n (Patent Röhrs),

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