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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Nur wenige dieser Konstrukteure verstanden sich als „Uhrmacher“. Erst im<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>t ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> Mitgliedslisten <strong>der</strong> städtischen Zünfte auch <strong>der</strong><br />

Uhrmacher als Berufsgruppe <strong>in</strong>nerhalb des Schlosser- <strong>und</strong> Schmiedehandwerks.<br />

Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d dann die Uhrmacher <strong>in</strong> eigenen Zünften<br />

organisiert.<br />

<strong>Die</strong> handwerkliche Fertigung von Uhren war bald <strong>der</strong> großen Nachfrage an<br />

Uhren nicht mehr gewachsen. So entwickelten sich vor allem im 18. <strong>und</strong> 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zahlreiche Uhrenfabriken. In Deutschland gehörte die Region<br />

des Schwarzwaldes bereits ab 1700 zu den führenden Uhrenherstellern <strong>der</strong><br />

Welt.<br />

Um 1680 brachte e<strong>in</strong> Glasträger e<strong>in</strong>e aus Böhmen stammende hölzerne<br />

Standuhr <strong>in</strong> den Schwarzwald. <strong>Die</strong>se Uhr bildete den Ausgangspunkt für<br />

das Entstehen <strong>der</strong> Uhren<strong>in</strong>dustrie im Schwarzwald. Ab 1740 machte dann<br />

die Uhr mit Unruh als Regulator <strong>der</strong> Pendeluhr Platz [7.7].<br />

Ursprünglich machte je<strong>der</strong> Uhrmacher das Ganze <strong>der</strong> Uhr selbst. Im Laufe<br />

des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts entwickelte sich zunehmend e<strong>in</strong>e Spezialisierung auf<br />

die Fertigung bestimmter Uhrenteile, über die es auch e<strong>in</strong>en schriftlichen<br />

Nachweis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Buch von Poppe gibt [7.29]. Titelseite <strong>und</strong> Zitatort zeigt<br />

Bild 7.1. Es gab z.B. Rä<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Getriebemacher, Ketten- <strong>und</strong> Fe<strong>der</strong>macher,<br />

Zifferblatt- <strong>und</strong> Zeigermacher sowie Vergol<strong>der</strong>, Emaillierer u.a.. Das<br />

ist <strong>der</strong> erste H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>en Fe<strong>der</strong>macher, <strong>der</strong> im Schmiede- <strong>und</strong> Schlosserhandwerk<br />

zu dieser Zeit fehlt.<br />

<strong>Die</strong>se Spezialisierung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Uhrenfertigung ist auch <strong>der</strong> Ausgangspunkt<br />

für das Entstehen eigenständiger Fe<strong>der</strong>fertigungsstätten als Zulieferbetriebe<br />

für die Uhren<strong>in</strong>dustrie. Es wurden vor allem Aufzugfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Unruhspiralen gefertigt.<br />

Hugo Kern, Urgroßvater des heutigen Vorsitzenden <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> Kern-Liebers Gruppe Dr. Hans Jochem Steim, hatte 1888 <strong>in</strong> Schramberg<br />

im Schwarzwald mit <strong>der</strong> Uhrenfe<strong>der</strong>produktion begonnen [7.6]. <strong>Die</strong>ser<br />

Betrieb soll hier als Beispiel für die Entwicklung <strong>der</strong> deutschen Uhrenfe<strong>der</strong>produktion<br />

(Roll- <strong>und</strong> Antriebsfe<strong>der</strong>n, Unruhfe<strong>der</strong>n ...) angeführt werden.<br />

Als weiterer Betrieb mit ähnlichem Produktionsprofil ist auch <strong>der</strong> Mitte<br />

des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts gegründete Betrieb Kurt Me<strong>der</strong> GmbH <strong>in</strong> Vill<strong>in</strong>gen-<br />

Schwenn<strong>in</strong>gen zu nennen.<br />

Neben <strong>der</strong> Uhrenfe<strong>der</strong>herstellung haben sich im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

auch Fertigungsstätten für Fe<strong>der</strong>n entwickelt, die vor allem Fe<strong>der</strong>n für den<br />

fe<strong>in</strong>mechanischen Gerätebau, die Elektrotechnik <strong>und</strong> die Spielzeug<strong>in</strong>dustrie<br />

herstellten. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Betriebe Fe<strong>der</strong>nfabrik <strong>Die</strong>tz GmbH <strong>in</strong><br />

Neustadt bei Coburg <strong>und</strong> die Gebrü<strong>der</strong> Schmidt GmbH <strong>in</strong> Wuppertal.

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