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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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4 Neuzeitliche Entwicklungen bei Fe<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>ntechnik<br />

4.1 Fe<strong>der</strong>entwicklungen <strong>der</strong> Neuzeit<br />

4.1.1 Biegebeanspruchte Fe<strong>der</strong>n (Biegefe<strong>der</strong>n)<br />

4.1.1.1 Biegefe<strong>der</strong>n aus Fe<strong>der</strong>band<br />

Fe<strong>der</strong>band wurde, wie bereits ausgeführt, lange Zeit von Schlossern,<br />

Schmieden <strong>und</strong> später von Uhrmachern zu den verschiedensten Fe<strong>der</strong>formen<br />

verarbeitet. In Schlössern f<strong>in</strong>det man verschiedene Spiralfe<strong>der</strong>formen<br />

als Rückstell- <strong>und</strong> Zuhaltefe<strong>der</strong>n, während von Schmieden meist Wagenfe<strong>der</strong>n<br />

als e<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> geschichtete Blattfe<strong>der</strong>n gefertigt wurden.<br />

Im Schwarzwald, dem Zentrum <strong>der</strong> Uhren<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> Deutschland, wurden<br />

Antriebs- (auch als Zugfe<strong>der</strong>n bezeichnet) <strong>und</strong> Unruhfe<strong>der</strong>n <strong>in</strong> größeren<br />

Stückzahlen benötigt. 1888 wagt <strong>in</strong> Schramberg <strong>der</strong> Uhrfe<strong>der</strong>macher Hugo<br />

Kern den Schritt <strong>in</strong> die Selbständigkeit mit <strong>der</strong> Gründung e<strong>in</strong>er Zugfe<strong>der</strong>nfabrik.<br />

Es werden neben Aufzugfe<strong>der</strong>n für Uhren auch Unruhfe<strong>der</strong>n, Sägeblätter,<br />

diverse Plat<strong>in</strong>en für die Textil<strong>in</strong>dustrie <strong>und</strong> verschiedene Eisenwaren,<br />

bei denen Bandstahl verarbeitet wurde, hergestellt [4.3].<br />

<strong>Die</strong> heutige Firma Hugo Kern <strong>und</strong> Liebers GmbH & Co., Plat<strong>in</strong>en- <strong>und</strong><br />

Fe<strong>der</strong>nfabrik <strong>in</strong> Schramberg ist mit e<strong>in</strong>er breiten Palette <strong>der</strong> Spiralfe<strong>der</strong>fertigung<br />

führend auf dem Gebiet <strong>der</strong> Verarbeitung von Fe<strong>der</strong>band zu Form<strong>und</strong><br />

Antriebsfe<strong>der</strong>n aller Arten (Dichtstreifen-Wellfe<strong>der</strong>n, Aufzugfe<strong>der</strong>n,<br />

Migra-, Pogra- o<strong>der</strong> Negra-Rollfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Spiralfe<strong>der</strong>n). Zahlreiche<br />

Neuentwicklungen (beispielsweise Superflex, Primaflex <strong>und</strong> Maximo-<br />

Triebfe<strong>der</strong>n) stammen aus diesem Werk. Bild 4.1 zeigt die charakteristische<br />

S-Form e<strong>in</strong>er ungespannten Maximo-Triebfe<strong>der</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Berechnung von Triebfe<strong>der</strong>n, die man seit dem Mittelalter für Uhrenantriebe<br />

e<strong>in</strong>setzte, wurde im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>t vielfach untersucht. E<strong>in</strong>e<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> damaligen Berechnungsunterlagen erfolgte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

von W. San<strong>der</strong> verfassten Uhrenlehre [4.84], wo u. a. über die Erzielung<br />

e<strong>in</strong>er maximalen Umdrehungszahl durch die Gestaltung des Fe<strong>der</strong>raumes<br />

im abgelaufenen bzw. aufgezogenen Zustand berichtet wird. Weitere Berechnungsunterlagen<br />

für Triebfe<strong>der</strong>n wurden 1956 veröffentlicht, die ständig<br />

weiterentwickelt wurden, so dass heute bei <strong>der</strong> Auslegung <strong>der</strong>artiger<br />

Fe<strong>der</strong>n auf e<strong>in</strong> solides theoretisches F<strong>und</strong>ament zurückgegriffen werden<br />

kann [4.46].

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