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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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aufzustellen, die die gewünschten praktischen Funktionswerte erfüllen. Er<br />

verweist deshalb auf die Erfahrungen <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>hersteller <strong>und</strong> empfiehlt die<br />

Nutzung von Datenlisten für Kegelstumpffe<strong>der</strong>n, beispielsweise <strong>der</strong> Westfälischen<br />

Stahlwerke zu Bochum. So f<strong>in</strong>den sich erst <strong>in</strong> später erschienenen<br />

Fe<strong>der</strong>büchern von Gross [5.41] <strong>und</strong> Wahl [5.186] praktikable Berechnungsbeziehungen<br />

für diese Fe<strong>der</strong>.<br />

Es ist nicht bekannt, weshalb die Ansätze nach V. Meyer von Gerolsky nicht<br />

verwertet werden, obwohl sie als Literaturstelle zitiert waren. Vermutlich<br />

schätzte Gerolsky die Ergebnisse <strong>der</strong> Berechnungen als zu ungenau e<strong>in</strong>.<br />

Heutige Vergleichsrechnungen mit den Beziehungen nach [5.41] <strong>und</strong><br />

[5.186] ergaben im Vergleich zu Meyer fast übere<strong>in</strong>stimmende Werte. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d alle diese Beziehungen Näherungen.<br />

Auf e<strong>in</strong>e französische Erf<strong>in</strong>dung geht neben <strong>der</strong> erwähnten Kegelstumpffe<strong>der</strong><br />

auch die Tellerfe<strong>der</strong> zurück. 1861 wurde Julien-Francois Belleville e<strong>in</strong><br />

Patent (französische Patent-Nr. 52399) über e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Fe<strong>der</strong> erteilt,<br />

die die Gestalt e<strong>in</strong>er kegelförmigen R<strong>in</strong>gschale hatte <strong>und</strong> bei verhältnismäßig<br />

kle<strong>in</strong>em Fe<strong>der</strong>weg sehr große axiale Kräfte aufnehmen konnte. Im angelsächsischen<br />

Raum war sie als Belleville-Fe<strong>der</strong> weit verbreitet. <strong>Die</strong> „E<strong>in</strong>zelteller“<br />

dieser Fe<strong>der</strong>art lassen sich gleich- o<strong>der</strong> wechsels<strong>in</strong>nig schichten<br />

<strong>und</strong> so zu Säulen anordnen. Auch ist e<strong>in</strong> Anbr<strong>in</strong>gen radialer Schlitze von<br />

<strong>in</strong>nen als auch von außen her möglich. Durch solche konstruktiven Verän<strong>der</strong>ungen<br />

lassen sich die Fe<strong>der</strong>ungseigenschaften an spezielle Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

anpassen.<br />

Lange Jahre existierten für diese Fe<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Berechnungsbeziehungen.<br />

Zwar gab es theoretische Arbeiten zur Behandlung ebener, gelochter Platten,<br />

aber für Kegelschalen gab es ke<strong>in</strong>e Unterlagen. Erst 1917 wurde von<br />

Fr. Dubios im Rahmen e<strong>in</strong>er Dissertationsarbeit an <strong>der</strong> ETH Zürich mit<br />

dem Thema „<strong>Die</strong> Berechnung konischer Schalen“ e<strong>in</strong>e Theorie entwickelt,<br />

die man zur Herleitung geeigneter Berechnungsbeziehungen für Tellerfe<strong>der</strong>n<br />

nutzen konnte. <strong>Die</strong>se Theorie wurde dann auch 1936 von I. O. Álmen<br />

<strong>und</strong> A. Laszlo [5.1] für die Entwicklung von Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen für<br />

Tellerfe<strong>der</strong>n genutzt [5.192]. <strong>Die</strong>se Arbeiten bilden auch heute noch die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Ausführungen zur Auslegung dieser Fe<strong>der</strong>n <strong>in</strong> allen Fe<strong>der</strong>büchern<br />

[5.41][5.186][5.122] [5.121] <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Firmenschriften<br />

[5.126][5.17]. Auch die auf e<strong>in</strong>em Patent von Dr. Werner Röhrs basierende<br />

Schraubentellerfe<strong>der</strong> (s. Bild 4.2) gehört als jüngste Fe<strong>der</strong>neuheit zu dieser<br />

Fe<strong>der</strong>art [5.34].<br />

Mit <strong>der</strong> Erf<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> R<strong>in</strong>gfe<strong>der</strong> durch E. Kreissig 1920 (DRP 358328)<br />

[5.86] tauchte e<strong>in</strong>e völlig neue Fe<strong>der</strong>art auf, bei <strong>der</strong> als Werkstoffbeanspruchung<br />

Zug- <strong>und</strong> Druckspannungen auftraten. Es handelte sich dabei um e<strong>in</strong>e<br />

Fe<strong>der</strong>, die aus wechselseitig geschichteten <strong>in</strong>nen bzw. außen doppelkegel-

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