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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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2.3.2 Biegefe<strong>der</strong>n (Biegebeanspruchte Fe<strong>der</strong>n) [2.4][2.13]<br />

Als älteste Form ist die Biegestabfe<strong>der</strong> anzusehen, die zum Bogen gespannt<br />

für das Abschießen von Pfeilen verwendet wurde. <strong>Die</strong> Urform <strong>der</strong> Drehfe<strong>der</strong><br />

(Schenkelfe<strong>der</strong>) f<strong>in</strong>det man an Gewandnadeln (Bronzezeit, etwa 2000 v.<br />

d. Z.), den sogenannten Fibeln (s. Bild 2.1), die aus Drähten gefertigt wurden,<br />

wobei das "gelenkige" Ende <strong>der</strong> Nadel etwa zwei bis vier schraubenförmig<br />

angeordnete W<strong>in</strong>dungen aufweist. Ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bronze- <strong>und</strong><br />

weiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eisenzeit s<strong>in</strong>d Blattfe<strong>der</strong>n, die man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Waffentechnik e<strong>in</strong>setzte,<br />

nachweisbar. Erst später werden diese (auch Drahtfe<strong>der</strong>n) gebogen<br />

bzw. gekrümmt <strong>und</strong> zum Teil auch schon mit e<strong>in</strong>zelnen W<strong>in</strong>dungen versehen<br />

<strong>in</strong> Zuhaltungen <strong>und</strong> Schlössern an Behältnissen (Truhen, Schatullen)<br />

verwendet. Schließlich werden Blattfe<strong>der</strong>n auch zu Spiralen mit mehreren<br />

W<strong>in</strong>dungen geformt, die als Spiralfe<strong>der</strong>n bezeichnet werden <strong>und</strong> vornehmlich<br />

für die Uhrentechnik entwickelt wurden.<br />

Scheibenförmige Biegefe<strong>der</strong>n werden <strong>in</strong> Aneroid-Barometern erstmals als<br />

Bauelemente für die Kraft-Weg-Umsetzung genutzt, obwohl diese Fe<strong>der</strong>art<br />

bereits ihren Ursprung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trommel (mit Fell/Le<strong>der</strong> bespannte Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

aus Holz) haben dürfte.<br />

<strong>Die</strong> heutige Vielfalt <strong>der</strong> Formen von stabförmigen, gekrümmten, gew<strong>und</strong>enen<br />

als auch scheibenförmigen Biegefe<strong>der</strong>n hat sich aus den genannten<br />

Gr<strong>und</strong>formen unter Anpassung an die verschiedensten Aufgaben <strong>und</strong> konstruktiven<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse entwickelt.<br />

2.3.3 Verdrehfe<strong>der</strong>n (Torsionsbeanspruchte Fe<strong>der</strong>n) [2.4][2.13]<br />

Für diese Fe<strong>der</strong>art wurden im Altertum nichtmetallische Stoffe, meist <strong>in</strong><br />

Streifen geschnittene Häute, Tiersehnen, Haare <strong>und</strong> Pflanzenfasern verwendet.<br />

<strong>Die</strong>se wurden bei<strong>der</strong>seits entsprechend gefasst (verdrehsicher fest e<strong>in</strong>gespannt),<br />

wobei dann e<strong>in</strong> Ende gegenüber dem an<strong>der</strong>en verdreht wurde.<br />

<strong>Die</strong>se Art Torsionsfe<strong>der</strong> setzte man <strong>in</strong> Wurf- <strong>und</strong> Schleu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen (s.<br />

Bild 2.3) e<strong>in</strong>, wobei sie meist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Biegefe<strong>der</strong>n zur Wirkung<br />

gebracht wurde.<br />

Schraubendruckfe<strong>der</strong>n f<strong>in</strong>det man erstmals <strong>in</strong> Skizzen <strong>und</strong> Zeichnungen<br />

von Leonardo da V<strong>in</strong>ci (s. Bild 2.5 <strong>und</strong> [2.9]).<br />

E<strong>in</strong>e Kegeldruckfe<strong>der</strong> (Kegelstumpffe<strong>der</strong>) <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es mit Steigung gewickelten<br />

Fe<strong>der</strong>bandes wurde erstmals 1844 von Baille als Pufferfe<strong>der</strong> an<br />

Eisenbahnwaggons e<strong>in</strong>gesetzt.

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