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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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3.4 Verfahren zur Nachbehandlung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>oberflächen<br />

(Verfahren zur Erzeugung nützlicher Eigenspannungen)<br />

3.4.1 Kugelstrahlen<br />

Während das Sandstrahlen zur Behandlung von Oberflächen seit 1870 bekannt<br />

ist, hat erst 1929 O. Föppl [3.26] auf den E<strong>in</strong>fluss des Oberflächendrückens<br />

(Oberflächenverfestigung) auf die Dauerhaltbarkeit von Fe<strong>der</strong>n<br />

h<strong>in</strong>gewiesen. Im gleichen Jahr wurde dem Stahlwerk Röchl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Patent<br />

über das Oberflächenstrahlen von Fe<strong>der</strong>n erteilt [3.64]. Es hat jedoch mehrere<br />

Jahrzehnte gedauert, bis das Verfahren zur Serienreife entwickelt wurde,<br />

wobei die Entwicklung zunächst vorrangig <strong>in</strong> den USA ablief. So wurde<br />

nach [3.55] Drahtkorn erstmals <strong>in</strong> den USA angewandt.<br />

Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde e<strong>in</strong> Entwicklungsstand erreicht <strong>und</strong> veröffentlicht,<br />

<strong>der</strong> den Fe<strong>der</strong>herstellern die Anwendung <strong>der</strong> Strahlbehandlung mit<br />

Stahlkugeln erlaubt [3.22][3.23][3.26][3.10][3.55][3.18][3.9]. Nach [3.55]<br />

[3.42][3.19] wurden schon <strong>in</strong> den 1930er Jahren alle Flugmotoren-Ventilfe<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> ab 1938 auch Tellerfe<strong>der</strong>n kugelgestrahlt.<br />

Durch Untersuchungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

[3.70][3.51][3.52][3.77] [3.17][3.78] wurde festgestellt, dass durch Kugelstrahlen<br />

an <strong>der</strong> vorgespannten Fe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eigenspannungsaufbau günstig<br />

bee<strong>in</strong>flusst <strong>und</strong> die Lebensdauer weiter erhöht werden kann. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

diese Variante nicht bei allen Fe<strong>der</strong>arten <strong>und</strong> Größen anwendbar.<br />

Auch die Werkstücktemperatur hat e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf den Strahleffekt. So<br />

befassen sich verschiedene Untersuchungen [3.63] [3.77] mit den Wirkungen,<br />

die sich durch die Erhöhung <strong>der</strong> Werkstücktemperatur ergeben. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

hat dieses Verfahren zzt. noch ke<strong>in</strong>e große Verbreitung gef<strong>und</strong>en.<br />

31<br />

3.4.2 Vorsetzen (Plastizierung)<br />

Seit langer Zeit ist bekannt, dass bestimmte Fe<strong>der</strong>n nach ihrer ersten Belastung<br />

nicht wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihre Ursprungsform zurückfe<strong>der</strong>n können, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>en Verlust an Bauhöhe erleiden. Man sagt „die Fe<strong>der</strong> hat sich gesetzt“.<br />

Um dieses „Setzen“ auszugleichen, stellt man z. B. e<strong>in</strong>e Druckfe<strong>der</strong> mit<br />

größerer Bauhöhe her, führt e<strong>in</strong>e mehrmalige Vorbelastung durch (auch als<br />

Vorsetzen o<strong>der</strong> Plastizieren bezeichnet) <strong>und</strong> erreicht so e<strong>in</strong>e für die Anwendung<br />

stabile Fe<strong>der</strong>. K. H. Walz [3.73] untersuchte das Setzverhalten von<br />

Fe<strong>der</strong>n bei Schlagbeanspruchung <strong>und</strong> ermittelte, dass das Setzmaß mit stei-

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