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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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<strong>Die</strong> aus Ober- <strong>und</strong> Unterteil bestehenden Quettensegmente wurden mit<br />

kalten <strong>und</strong> zur Kennzeichnung meist rot-lackierten Musterblättern vor <strong>der</strong><br />

Fertigung e<strong>in</strong>es Loses e<strong>in</strong>gestellt. Mit e<strong>in</strong>er Zange fasste <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>nwerker<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> anschließenden Produktion das rotglühende Blatt <strong>und</strong> legte es mittenzentriert<br />

<strong>in</strong> die geöffnete Quette, die sich vorn oberhalb des Härtbades befand.<br />

Über e<strong>in</strong> Pedal wurde das Schließen <strong>der</strong> Quette ausgelöst <strong>und</strong> die<br />

Quette sofort anschließend durch Drehen <strong>der</strong> Trommel <strong>in</strong>s Bad abgetaucht.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Quette – meist sechs bis zehn auf e<strong>in</strong>er Trommel – stand<br />

nun im geöffneten Zustand zur Aufnahme des nächsten Fe<strong>der</strong>blattes bereit.<br />

Nachdem sich e<strong>in</strong>ige Takte dieses Vorgangs wie<strong>der</strong>holt hatten, tauchte das<br />

erste Fe<strong>der</strong>blatt auf <strong>der</strong> Rückseite dieser Trommelmasch<strong>in</strong>e, noch gehalten<br />

von <strong>der</strong> geschlossenen Quette, wie<strong>der</strong> auf <strong>und</strong> wurde nach Öffnen <strong>der</strong> Quette<br />

herausgenommen bzw. ausgeworfen <strong>und</strong> dem Anlassofen zugeführt.<br />

Neben den Trommelmasch<strong>in</strong>en existierten die Rahmenmasch<strong>in</strong>en (Bild<br />

4.24), <strong>der</strong>en Quetten <strong>in</strong> rechteckigen Rahmengestellen befestigt waren.<br />

Nach dem wie bei den Trommelmasch<strong>in</strong>en beschriebenen Formgebungsvorgang<br />

tauchte <strong>der</strong> komplette Rahmen <strong>in</strong> das Härtebad ab <strong>und</strong> wurde im<br />

Bad zum rückwärtigen Teil transportiert, um hier aufzutauchen <strong>und</strong> das<br />

Blatt freizugeben. In beiden Härtemasch<strong>in</strong>en wurden üblicherweise „Lagenbil<strong>der</strong>“<br />

gehärtet, d.h. die e<strong>in</strong>zelnen Quetten wurden auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Fe<strong>der</strong>blätter e<strong>in</strong>er Fe<strong>der</strong>type e<strong>in</strong>gestellt.<br />

In den ersten Rahmenmasch<strong>in</strong>en waren die e<strong>in</strong>zelnen Rahmen noch mit<br />

Transportketten untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> somit auf Abstand gehalten.<br />

Später verzichtete man auf diesen Kettentransport <strong>und</strong> führte die Rahmen<br />

<strong>in</strong>dividuell. Vorteilhaft war nun, dass überzählige Rahmen o<strong>der</strong> gar e<strong>in</strong>e<br />

zweite Rahmengruppe seitlich des Härtebeckens herausgefahren werden<br />

konnten, so dass die Quetten ohne Fertigungsunterbrechung für nachfolgende<br />

Fe<strong>der</strong>typen vorbereitet <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gestellt werden konnten.<br />

In den 1980er Jahren setzte sich für Parabelfe<strong>der</strong>n das freie Härten ohne<br />

mitabtauchende Quetten <strong>in</strong> <strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Produktionsl<strong>in</strong>ie durch. Mit<br />

<strong>der</strong> nun horizontal vor dem Härtebecken <strong>in</strong>stallierten E<strong>in</strong>zelquette wird das<br />

Fe<strong>der</strong>blatt geformt (Bild 4.25), e<strong>in</strong> Greifer transportiert das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Quette<br />

wie<strong>der</strong> freigegebene Blatt über das Härtebecken, wo es frei abgelegt wird<br />

<strong>und</strong> abtaucht. Meist bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e 2. Quette seitlich <strong>der</strong> Produktionsl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>in</strong> Vorbereitung, um die Rüstzeiten so kurz wie möglich zu halten.<br />

Das nach <strong>der</strong> Ölhärtung an den Fe<strong>der</strong>lagen anhaftende Öl wurde noch bis<br />

weit <strong>in</strong> die 2. Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts e<strong>in</strong>fach im Anlassofen abgebrannt,<br />

bis dann aus Umweltschutzgründen e<strong>in</strong> Waschvorgang zwischen Härtebad<br />

<strong>und</strong> Anlassofen zwischengeschaltet wurde. Luftaufnahmen von Fe<strong>der</strong>nwerken<br />

zeigten an den verschmutzten Dächern genau an, wo im Betrieb<br />

Härtemasch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlassöfen platziert waren.

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