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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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e<strong>in</strong>em sorbitischen Gefüge im Drahtmaterial führt. <strong>Die</strong>se als "Patentieren"<br />

bezeichnete isotherme Wärmebehandlung (Perlitglühen) ist e<strong>in</strong> Verfahren,<br />

bei dem Draht o<strong>der</strong> Band im Durchlauf- o<strong>der</strong> Tauchverfahren erwärmt <strong>und</strong><br />

anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abschreckmedium (z. B. Blei Bleipatentieren) bei<br />

Temperaturen um 550°C abgeschreckt wird. Man erreicht dadurch höhere<br />

Zugfestigkeiten als beim üblichen Rekristallisationsglühen <strong>und</strong> beim nachfolgenden<br />

Ziehen bzw. Walzen e<strong>in</strong>e große Kaltverfestigung (Umformgrad<br />

bis 85%) [3.75]. Zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts war die Entwicklung verfahrensseitig<br />

<strong>und</strong> werkstoffseitig so vollendet, dass e<strong>in</strong> optimaler Fe<strong>der</strong>draht<br />

vorlag. Allerd<strong>in</strong>gs wurden noch vielseitige Untersuchungen durchgeführt,<br />

um den Werkstoff an die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>hersteller anzupassen [3.5]<br />

[3.68] <strong>und</strong> geeignete mechanisch-technologische Eigenschaften <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Ziehtechnologie zu ermitteln <strong>und</strong> letztlich allgeme<strong>in</strong>gültig<br />

festzulegen. Das Ergebnis fand <strong>in</strong> den 1960er Jahren als Fe<strong>der</strong>stahldraht <strong>in</strong><br />

den Sorte A bis D <strong>in</strong> <strong>der</strong> DIN 17223 Bl.1 als Ersatz für die damalige DIN<br />

2076 se<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> europäischen Normung stellt patentiert gezogener Fe<strong>der</strong>stahldraht<br />

nach DIN EN 10270-1 heute e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> größten Materialpotentiale<br />

für Fe<strong>der</strong>n dar.<br />

15<br />

3.1.2.3 Vergütete Drähte<br />

In Deutschland wurden bis zu den Jahren 1928/30 vorwiegend patentiert<br />

gezogene Drähte für dynamisch hoch <strong>und</strong> höchst belastete Druckfe<strong>der</strong>n<br />

verarbeitet, während aus den USA ölschlussvergütete Drähte bekannt waren.<br />

Ölschlussvergütete Drähte wurden erstmals <strong>in</strong> Deutschland um 1935<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, jedoch gab es dazu erhebliche Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fe<strong>der</strong>n<strong>in</strong>dustrie. So wurden vergütete Ventilfe<strong>der</strong>n aus niedrig legierten<br />

Fe<strong>der</strong>stählen für Viertaktmotoren bevorzugt.<br />

<strong>Die</strong> Dauerfestigkeit von Schraubenfe<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Ventilfe<strong>der</strong>n<br />

für Viertaktmotoren, stand seit den dreißiger Jahren im Mittelpunkt vielseitiger<br />

Untersuchungen.<br />

E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftsuntersuchung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Ventilfe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Lilienthal-Gesellschaft<br />

ergab nach P. Kötzschke [3.42] , dass bei sorgfältiger<br />

Erschmelzung <strong>und</strong> Herstellung Ventilfe<strong>der</strong>n aus unlegierten Stählen möglich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Anton Pomp <strong>und</strong> Max Hempel [3.59] vom Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

führten e<strong>in</strong>e Vielzahl von Untersuchungen zur Dauerfestigkeit<br />

von Schraubenfe<strong>der</strong>n durch. So untersuchten sie, <strong>in</strong> welchem Maße die<br />

E<strong>in</strong>flüsse <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>fertigung - schlussvergüteter Draht o<strong>der</strong> schlussvergüte-

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