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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Stahlblechherstellung bekannt. Bereits von 1620 an produzierte man <strong>in</strong><br />

Böhmen auf diese Weise Stahlbleche. Hun<strong>der</strong>t Jahre später war dieses Verfahren<br />

auch <strong>in</strong> Großbritannien zur Produktion von Weißblechen angewendet<br />

worden [3.34].<br />

Sheffield war im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t nicht nur e<strong>in</strong> führendes Zentrum <strong>der</strong><br />

Stahlherstellung, son<strong>der</strong>n auch für se<strong>in</strong>e Stahlwaren (vor allem Schneidwerkzeuge)<br />

bekannt. Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts fertigte man nachweislich<br />

<strong>in</strong> Sheffield auch Blasen- <strong>und</strong> Scherenstahl für Fe<strong>der</strong>n [3.34].<br />

29<br />

3.3 Wärmebehandlungsverfahren<br />

3.3.1 Härten <strong>und</strong> Anlassen härtbarer Stähle<br />

Schon seit Entwicklung <strong>der</strong> ersten Wagenfe<strong>der</strong>n im 17/18. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>in</strong><br />

England war das Härten <strong>und</strong> Anlassen von Stahl bekannt, nur dass das Erwärmen<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> im Schmiedefeuer erfolgte. Später geschah dies <strong>in</strong> mit<br />

festen Brennstoffen (Holz, Holzkohle, Ste<strong>in</strong>kohle) befeuerten Öfen. Mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung von Industrieöfen im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t g<strong>in</strong>g man dann zur<br />

Stückhärtung <strong>in</strong> zunächst gas- <strong>und</strong> später elektrischbeheizten Kammeröfen<br />

über. Durchlaufhärte- bzw. –anlassöfen o<strong>der</strong> vollautomatische Kammeranlagen<br />

setzten sich erst Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n<strong>in</strong>dustrie<br />

durch, wobei durch Anwendung geeigneten Schutzgases Oberflächenbee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

wie Randentkohlung vermieden werden konnten.<br />

In den 40er Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts gewann die isotherme Härtung<br />

(Zwischenstufenvergütung, Ba<strong>in</strong>ithärtung) große Bedeutung im Masch<strong>in</strong>enbau<br />

<strong>und</strong> gelangte auch bei Tellerfe<strong>der</strong>n zur Anwendung. Es hat nach dem<br />

zweiten Weltkrieg nicht an Versuchen gefehlt, die Zwischenstufenvergütung<br />

bei Schraubenfe<strong>der</strong>n anzuwenden. Jedoch das mit dem Zwischenstufengefüge<br />

verb<strong>und</strong>ene niedrigere Streckgrenzenverhältnis als bei üblicherweise<br />

gehärteten <strong>und</strong> angelassenen Fe<strong>der</strong>n (vergüteten Fe<strong>der</strong>n) führte<br />

nicht zur massenweisen E<strong>in</strong>führung. Bei zu härtenden Flachformfe<strong>der</strong>n, die<br />

formbed<strong>in</strong>gt verzugsgefährdet s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> bei Tellerfe<strong>der</strong>n ist das Verfahren<br />

noch im E<strong>in</strong>satz. [3.72].

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