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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Nach dem Tod des Firmengrün<strong>der</strong>s übernahm se<strong>in</strong> 22jähriger Sohn Wilhelm<br />

Grueber (1834 – 1919) vollverantwortlich den Betrieb <strong>und</strong> beschäftigte <strong>in</strong><br />

den 1870er <strong>und</strong> 1880er Jahren etwa 50 Mitarbeiter.<br />

Gegen Ende des 19. Jh. führten billige Massenware, Standortnachteile durch<br />

fehlende Wasserkraft <strong>und</strong> e<strong>in</strong> zu konservatives Qualitätsdenken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fertigung<br />

zur wirtschaftlichen Krise, so dass die Produktion 1897 e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden musste <strong>und</strong> nur das Handelsgeschäft weiter betrieben wurde. Beigetragen<br />

zu dieser Entscheidung hatte auch <strong>der</strong> Entschluss <strong>der</strong> beiden Söhne,<br />

sich außerhalb des Unternehmen zu engagieren.<br />

Jedoch übernahm 1906 <strong>der</strong> Sohn Wilhelm Grueber jun. (1865 - 1922), <strong>der</strong><br />

bis dah<strong>in</strong> als Technischer Leiter von Masch<strong>in</strong>enfabriken erfolgreich tätig<br />

gewesen war, die brachliegenden Anlagen, um zunächst auf dem Fallhammer<br />

leichte Gesenkschmiedeteile zu fertigen.<br />

Im Jahre 1907 wurde mit <strong>der</strong> Herstellung von kaltgeformten Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

begonnen <strong>und</strong> 1908 schloss sich die Aufnahme <strong>der</strong> Produktion von<br />

Blattfe<strong>der</strong>n an. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter stieg bis zu Beg<strong>in</strong>n des 1. Weltkriegs<br />

auf etwa 70 Beschäftigte an. Nach dem Krieg wurde <strong>der</strong> Betrieb<br />

ausgebaut <strong>und</strong> 1920/21 e<strong>in</strong> Fabrikneubau erstellt.<br />

Der Junggeselle Wilhelm Grueber jun. heiratete 1921 die Kriegerwitwe Else<br />

Waterstradt, die ihren Sohn Werner Waterstradt mit <strong>in</strong> die Ehe brachte.<br />

Jedoch starb <strong>der</strong> Firmen<strong>in</strong>haber im Jahre 1922 nach e<strong>in</strong>er schweren Operation.<br />

Zu se<strong>in</strong>en Nachfolgern hatte er se<strong>in</strong>en Neffen <strong>und</strong> Pflegesohn He<strong>in</strong>rich<br />

Nettmann <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Stiefsohn Werner Waterstradt bestimmt. Da diese<br />

noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung standen, übernahm die Leitung <strong>der</strong> Geschäfte Emil<br />

Otto Rath, <strong>der</strong> engste Mitarbeiter des Verstorbenen.<br />

Als die Nachfolger <strong>in</strong> den ausgehenden 1920er Jahren die Geschäftstätigkeit<br />

übernahmen, hatten sie bald die Schwierigkeiten <strong>der</strong> Weltwirtschaftskrise<br />

zu bewältigen. Dem Abbau <strong>der</strong> Belegschaft um mehr als die Hälfte folgte<br />

bis zum Beg<strong>in</strong>n des 2. Weltkriegs e<strong>in</strong> Anstieg auf etwa 150 Mitarbeiter, da<br />

Fe<strong>der</strong>n für Schienen- <strong>und</strong> Straßenfahrzeuge gebraucht wurden.<br />

Da die Produktionsanlagen von den Luftangriffen im 2. Weltkrieg verschont<br />

blieben <strong>und</strong> lediglich <strong>der</strong> Wohn- <strong>und</strong> Bürotrakt getroffen wurden, konnte<br />

die Fertigung nach Erlaubnis <strong>der</strong> Besatzungsmacht 1945 wie<strong>der</strong> aufgenommen<br />

werden. Jedoch litt das Unternehmen ab 1947 durch den Demontagebefehl,<br />

<strong>der</strong> bis April 1949 zu 75 % umgesetzt wurde. Nach Aufgabe <strong>der</strong><br />

Demontagepolitik wurden die Fertigungse<strong>in</strong>richtungen fast vollständig<br />

rücküberführt, so dass im Spätsommer 1949 wie<strong>der</strong> voll gefertigt werden<br />

konnte. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter erreichte 1953 erneut 150 Beschäftigte.<br />

In den Jahren 1962/63 übernahm mit Helmut Waterstradt <strong>und</strong> Hans Peter<br />

Nettmann die 5. Generation das Unternehmen.

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