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Die Geschichte der Metallfedern und der Federntechnik in ...

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Belastungen ermittelt <strong>und</strong> diskutiert. Beispielsweise wird e<strong>in</strong> Vergleich<br />

zwischen Schraubendruckfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Blattfe<strong>der</strong>werken (geschichtete Blattfe<strong>der</strong>n)<br />

durchgeführt <strong>und</strong> festgestellt, dass <strong>der</strong> Materiale<strong>in</strong>satz bei Schraubendruckfe<strong>der</strong>n<br />

nur 27% des für Blattfe<strong>der</strong>werke zutreffenden Wertes beträgt.<br />

Für die Berechnung von Spiralfe<strong>der</strong>n werden ke<strong>in</strong>e Quellen angegeben. Es<br />

ist aber anzunehmen, dass <strong>in</strong> Abhandlungen zur Uhrentechnik schon Ansätze<br />

vorliegen könnten, die aber nicht herangezogen wurden. In diesem Abschnitt<br />

behandelt Reuleaux alle Fe<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Aufgabe dar<strong>in</strong> besteht, e<strong>in</strong>e<br />

Achsdrehung zu bewerkstelligen. Neben Spiralfe<strong>der</strong>n (ebene Spirale), die <strong>in</strong><br />

Uhren als Antriebsfe<strong>der</strong>n (Aufzugfe<strong>der</strong>n) o<strong>der</strong> Unruhfe<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

s<strong>in</strong>d es auch Schraubenfe<strong>der</strong>n aus Draht, die von Reuleaux als Drehschraubenfe<strong>der</strong>n<br />

(s. Bild 5.13, Fig. 33) bezeichnet werden (heutiger Begriff:<br />

Drehfe<strong>der</strong>, Schenkelfe<strong>der</strong>).<br />

Von F. Reuleaux werden erstmals im deutschsprachigen Raum Berechnungsbeziehungen<br />

<strong>und</strong> Konstruktionsh<strong>in</strong>weise für die damals wichtigsten<br />

Fe<strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Buch zusammengestellt. Zu dieser Aussage gelangt man,<br />

weil sowohl von Reuleaux als auch von Redtenbacher auf französische<br />

Quellen verwiesen wird. Das Entstehen dieser Berechnungsbeziehungen<br />

wird ausführlich erläutert. Neben zahlreichen Berechnungsbeispielen werden<br />

immer wie<strong>der</strong> Vergleiche zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Fe<strong>der</strong>arten angestellt,<br />

wobei <strong>der</strong> Materialaufwand im Mittelpunkt steht. Es wird allerd<strong>in</strong>gs auch<br />

vermerkt, dass e<strong>in</strong>ige ebenfalls verbreitete Fe<strong>der</strong>n, wie die Kreis- o<strong>der</strong><br />

R<strong>in</strong>gfe<strong>der</strong> (Kolbenr<strong>in</strong>ge an Dampfmasch<strong>in</strong>en) o<strong>der</strong> die Adam’sche Bogenfe<strong>der</strong><br />

nicht behandelt werden. Auch auf Fe<strong>der</strong>schw<strong>in</strong>gungen konnte nicht<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

5.5.3 <strong>Die</strong> Arbeiten von Grashof <strong>und</strong> Bach<br />

Von Franz Grashof werden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em 1866 <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1. Auflage erschienenen<br />

Buch „<strong>Die</strong> Festigkeitslehre ...“ [5.39] <strong>und</strong> den weiteren Auflagen Ableitungen<br />

für die Berechnung <strong>der</strong> Verformungen aus den jeweiligen Beanspruchungen<br />

von Blattfe<strong>der</strong>n sowie von Spiralfe<strong>der</strong>n (von Grashof verwendete<br />

Bezeichnung <strong>der</strong> Schraubenfe<strong>der</strong>n) vorgenommen, wobei exakt auf die<br />

Voraussetzungen e<strong>in</strong>gegangen wird, unter denen die gewonnenen Beziehungen<br />

gelten. So setzt Grashof beispielsweise für die Berechnung <strong>der</strong><br />

Verformung e<strong>in</strong>er Schraubenfe<strong>der</strong> <strong>in</strong> Achsrichtung alle Spannungsanteile<br />

(Verformungsanteile), also Verdrehung, Biegung, Schub <strong>und</strong> Zug/Druck, an<br />

<strong>und</strong> weist dann nach, welche Anteile vernachlässigbar s<strong>in</strong>d. Auch wird von<br />

ihm das Ausweichen des Kraftangriffspunktes <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Seitenkräfte bei

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