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90 Prof. Norb. Dechant: Die Münzen
bj
Perper.
Eine Benennung, über deren Etymologie viel geschrieben
worden ist, ohne dass gesagt werden könnte,
man sei zu einer befriedigenden Lösung gelangt. Ital.
perpero, iperpero, franz. perpre, pepre, lat. perperus,
perparus ,
perpera ,
perperum ,
iperperus ,
hyperperus,
hyperperum und hyperpyrum (abgek. hyppum in einer
Urkunde des XIII. Jahrh.), hyperpora sind verschiedene
Formen einer und derselben Bezeichnung, die denn doch
in dem griech. vnipxvpog, (mspxvpov zu wurzeln scheinen,
wenn auch noch keiner die Brücke gefunden hat, auf der
von einer so benannten byzantinischen Goldmünze der
Uebergang zu einer ragusanischen Silbermünze zu bewerkstelligen
ist.
Indessen verhält es sich ja in ähnlicher Weise
mit der Etymologie unseres „Gulden." Alle Anzeichen
deuten daraufhin,
dass der Perper in den ältesten Zeiten
Ragusas nur Rechnungsmünze war. Die älteste, mir bekannte
Erwähnung desselben geschieht in dem „über
statutorum" (worauf wir später zurückkommen), wo im
J. 1272 12 grossi einem Iperperus gleichgesetzt wurden,
und in dieser Geltung als Zwölfgroschenstück hat
er sich
bis zum Ende der Republik erhalten. Alles weiset darauf
hin, dass er die beliebteste Rechnungsmünze im Handel
und Wandel zu Ragusa gewesen.
Die interessanten Strafsätze,
die uns Baron Koehne a.o.a. 0. über Münzfälschung
vorführt, sind alle in Hyperperen ausgesprochen.
Vergl. Thesaur. ling. gr. edit. Hase et Dindorf. fratr.
VIII, 1, unter Ottiamtpoi'. Dr. Schindler, Abhandig. der
bair. Akad. d. Wissenseh. 2. Bd. S. 187. Koehne, a. a. 0.
S. 55, Anm. 1.