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364 Paul Becker : Eine Studie über
bewohnten Inseln Kasos 63 ) und Clialce •*) Tempel oder
Heiligthümer des Asklepios
befanden, aber auf ihren uns
erhaltenen Münzen suchen wir vergeblich nach der bildlichen
Darstellung des Heilgottes, und doch sind manche
jener Inseln, wie das vulkanische « 5 ) Thera und Melos,
reich an Mineralquellen und waren schon insofern auf eine
besondere Verehrung der Heilgottheiten hingewiesen.
Warum hätte ein solcher Cult, im Widerspruche mit der
physischen Beschaffenheit von Amorgos und im Gegensatze
zu andern Inseln, in Aegiale ein so hervorragender
und bevorzugter sein sollen? Ja selbst
in dem Falle, dass
Aegiale dem Asklepiosdienste nicht ganz fern gestanden
und, wie die oben genannten Städte, ein eigenes Heiligthum
des Gottes besessen hätte, kann letzteres weder
eine besuchte Heilstätte, noch auch von nationaler Wichtigkeit
gewesen sein , da Amorgos sonst nicht für
schwere politische Verbrecher, denen man die Annehmlichkeiten
des Lebens und den Verkehr mit Menschen möglichst
zu beschränken suchte,
von den römischen Kaisern
als Verbannungsort benutzt worden wäre ««). Mit einem
Worte, es liegt kein triftiger Grund vor, welcher die Wahl
des Asklepioskopfes auf den amorginischen Münzen überhaupt
und namentlich auf denen Aegiale's rechtfertigte
oder auch nur wahrscheinlich machte, und desshalb glaube
ich, dass auf allen Stücken, auf welchen Herr Lambros
jenen zu sehen glaubt, in Wirklichkeit das Haupt des
Zeus zu erkennen ist, und das um so mehr, als in dem
«») R o s s inscript. fasc. III p. 14, Nr. 260, v. 1, Reisen III
p. 34. 84) Ro e s 1. 1. p. 37, Nr. 290. v. 1. Reisen auf d. gr. Inseln III
p. 117. «5) Fiedler Reise durch Griechenland II p. 360, folg. und
453 folg. ««) Tacir, Annal. IV. 30.