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566 C. Ernst: Die neuen
österreichische Geschäftswelt und Finanzverwaltung
jährlich einen namhaften Gewinn abwarf. Durch ein
Zusammenwirken ungünstiger Umstände, unter welchen
die im Mttnzvertrage v. J. 1857 unbedachtsamerweise
vereinbarte, und insbesondere von der mehr erwähnten
Special-Commission vom April 1867 beschlossene Einstellung
der Dukatenprägung vornehmlich zu nennen sind,
verlor diese in den Donau - Fürstenthümern früher so
beliebte Münzsorte daselbst immer mehr an Credit. Ihre
Prägung hat zwar bis heute nicht aufgehört, allein die
Handelswelt, in der Meinung, dass dem Zuflüsse der
erforderlichen Dukatenmenge in Kurzem Einhalt gethan
werde, sah sich nach einem anderen Zahlungsmittel um,
und wählte das jederzeit in nothwendigem Masse vorräthige
20Frankenstttck, welches in stetiger Progression an Gebiet
gewann, was der österreichische Dukaten daran einbüsste.
Weitere für die Circulation der Dukaten in den genannten
Ländern ungünstige Umstände lagen in der im Jahre 1867
daselbst erfolgten tarifmässigen Herabsetzung ihres Wertlies
und in der Weigerung, den seit 1868 aus den köngl. ung.
Münzstätten hervorgegangenen Dukaten mit ungarischer
Umschrift und den unbekannten Emblemen dortlands die
Eigenschaft von Zahlungsmitteln zuzuerkennen *). Gleich-
*) Hiedurch sah sich die ungarische Regierung veranlasst, die
weitere Erzeugung von ungarischen Dukaten im April 1870 einzustellen
und ausschliesslich neue Goldstücke zu 8 und 4 fl. mit
nationalem Gepräge münzen zu lassen; diese stiessen jedoch
gleichfalls auf Schwierigkeiten im Verkehre , indem ihre Annahme
z. B. an der Frankfurter Börse ,
ja selbst auf dem Wiener Platze,
nur gegen ein betrachtliches Disagio erfolgte. Man fand sich aber
bisher nicht bewogen die Ausmünzung von ungarischen Dukaten
wieder aufzunehmen.