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412 C. \V. Huber: Zur alten Numismatik Aegyptens
unter Epiphanes geprägten Bronzemünzen mit dem als
Isis idealisirten Kopfe der Kleopatra I stehen mit der
Regentschaft dieser Königin im nächsten Zusammenhange
und sind daher ebendaselbst anzuführen. Bei Epiphanes
müssen wir uns auf die
unter Evergetes I und Philopator
beschriebenen Bronzemünzen berufen und im Allgemeinen
als feststehend annehmen dass die unter diesen beiden
Regierungen stark betriebene Ausmünzung von Kupfergeld
auch während der 24 Jahre des Epiphanes um so mehr
ihren Fortgang hatte,
als die edlen Metalle schon in Folge
der heillosen Wirthschaft Philopators in Aegypten seltener
geworden waren, wozu noch die Beraubungen des Staatsschatzes
und die feindliche Invasion der Syrer kamen. Bei
dem gänzlichen Mangel silberner Scheidemünze war die
Kupfermünze in Aegypten schon seit Philadelphus im
öffentlichen Verkehr unentbehrlich.
Dieser Bedarf machte
sich später bei dem Abflüsse
der edlen Metalle noch fühlbarer,
es musste daher diesem Uebelstande durch vermehrte
Kupferprägung abgeholfen werden. Styl und Fabrik
der unter Epiphanes geprägten schönen Gold- und Silbermünzen
berechtigen uns zur Annahme dass auch die unter
diesem Könige geschlagnen Bronzemünzen in ihrer Technik
jenen der früheren Regierungen nichts nachgegeben haben;
sie gehören daher noch in die gute Zeit der ptolemaeischen
Münzprägen *).
*) Hub er, Zur alten Numismatik Aegyptens. Starke Kupferprägung
unter Evergetes I (Separatabdruck II S. 173—207) und
Ptolemaeus IV Philopator. Kupfer. (Num. Zeitschr. I S. 229—240).
Vergl. auch Schiedehaus, Versuch einer chronologischen Anreihung
der Ptolemaeischen Bronzemünzen (G-rote's Münzstudien III
1863 S. 139—154).