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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Turkornaneut'üroten Omar-bes 527<br />

Untersuchen wir nun, mit welchem Recht Lambros entgegen<br />

dieser<br />

geschichtlichen Thatsache dem Lydier Särft-<br />

Chän die vorliegende Münze zuschreibt. Wir können uns<br />

kurz fassen. Herrn Lambros' Beweisführung (p. 5) beschränkt<br />

sich auf die Angaben der Byzantiner, bei denen Särü-Chän<br />

nicht nur Satrap von Lydien,<br />

sondern auch Herrscher von<br />

Jonien genannt wird. Auf Grundlage dieser Nachrichten<br />

hat auch einer der gelehrten Scholiasten des Nicephorus<br />

Gregoras die Theilfürstenthümer Aidin (Jonien) und Särü-<br />

Chän (Lydien) miteinander verwechselt ») und dadurch<br />

Lambros in dem Glauben an die Richtigkeit seiner Annahme<br />

nur noch mehr bestärkt (1. c. Anm. 5). Allein selbst bei der<br />

einseitigen Benützung def Byzantiner hätte es Bedenken<br />

erregen sollen, dass eben Nie. Gregoras (II. 597, Bonn)<br />

ganz dasselbe, was vom Lydier Särü-Chän gesagt wird,<br />

auch über den Herrn von Aidin (Jonien), den Bundesgenossen<br />

und Gebietsnachbar Särü-Chän's berichtet: er<br />

nennt ihn ebenfalls \utiixg kcci 'Iwvixg ovrog äv vtysjxwv.<br />

Dieser scheinbare Widerspruch erklärt sich indessen, wenn<br />

auch nicht zu Gunsten des Verfassers, sehr leicht dadurch,<br />

dass die Byzantiner die Namen ihrer frühern kleinasiatischen<br />

Provinzen, wie sie ihnen stets geläufig waren, auch<br />

nach ihrer<br />

geographischen Zerstückelung durch die Zehnfürsten<br />

auf jedes einzelne Bruchstück übertrugen. So<br />

herrschte Särü-Chän in der That auch über ein Stück<br />

Jonien: noch im Jahre 1345 musste ihm der Fürst von<br />

Aidin einen streitigen Landstrich davon abtreten 2 ) ; der<br />

grösste Theil von Jonien mit Smyrna und Ephesus hingegen<br />

gehörte zur Herrschaft der Dynastie Aidin, die<br />

') Nie. Gregoras II, p. 1199, Annot. zu p. 214.<br />

2) Cantacuzen II, 529 f.

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