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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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des gr. Bastards Ant. v. Burgund. 543<br />

im Anfang des neuen Jahrs 1465 in Marseille auflöste,<br />

gingen die Truppen zu Lande in die Heiraath. Auch Anton<br />

selbst muss diesen Weg gewählt haben , denn diese<br />

Chronik erzählt dass er vom „König von Sicilien und dem<br />

Herzog von Calabrien« wohl aufgenommen und bewirthet<br />

wurde; dies ist der Graf Renatus von Provence, der dichterische<br />

Titularkönig von Neapel, und sein Sohn Johann<br />

der berühmte Heerführer. In Südfrankreich ist jedoch<br />

unser Medaillon nicht verfertigt, denn diejenigen welche<br />

dort mit den Bildnissen des Renatus und seines Sohnes<br />

gemacht worden sind — sie liegen mir vor — haben im<br />

Gegensatz zu dem Antons ein auffallend flaches Relief und<br />

einen ziemlich flachen französischen Styl.<br />

Bleibt es also ungewiss ob Anton im Jahre 1464 nach<br />

Florenz gelangte , so wissen wir dagegen dass er später<br />

in Rom war. Karl der Kühne hatte bekanntlich keine Erben<br />

als seine Tochter Maria. Er fürchtete wenn sie etwa<br />

unvermählt sterben sollte,<br />

Ludwig XI. von Frankreich<br />

möchte sein alter Gegner König<br />

das Herzogthum Burgund als<br />

verfallenes französisches Lehen einziehen — eine Furcht<br />

die sich nachher als begründet erwies. Dies veranlasste<br />

Karl den Kühnen,<br />

seinen Bruder Anton zum Jubiläum des<br />

Jahres 1475 nach Rom zu senden, damit er dort legitimiert<br />

und dadurch erbfähig werde. Dies geschah, Papst Sixtus IV.<br />

vollzog am 25. Mai 1475 die Ceremonie i). In Rom also<br />

ward damals unser Medaillon verfertigt. Dort lebte nachweislich<br />

zu jener Zeit Andreas Guazzalotti von Prato ,<br />

angesehener Geistlicher nnd höchst ausgezeichneter Modelleur<br />

und Giesser von Medaillen ,<br />

ein<br />

welcher in Vergessenheit<br />

gerathen ist weil er nur wenige seiner Arbeiten mit seinem<br />

0. S. 127.<br />

l<br />

) Meyeri Annales Flandriae S. 364 und danach Mieris a. a.

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