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österreichischen Goldmünzen. 559
Es hat Oesterreich demnach rücksichtlich seiner
ferneren Erschliessungen über Reformen des Münzwesens
noch immer freie Hand behalten, und dies ist um so
wichtiger, als es, wie erwähnt, in seinen Intentionen
liegt,
den Gedanken einer allgemeinen Münzeinigung festzuhalten,
das Frankensystem aber, ungeachtet seiner
Verbreitung unter einer Bevölkerung von mehr als 72 Millionen,
nicht allen nothwendigen Erfordernissen entspricht,
um als Weltmünzsystem zur allgemeinen Geltung zu
gelangen.
Das französische Münzsystem in seiner gegenwärtigen
Beschaffenheit entbehrt nämlich eines
der Haupterfordernisse
eines rationellen Münzsystems, das ist,
des innigen
Zusammenhanges mit dem üblichen Gewichtssysteme J ).
Dieser Uebelstand tritt um so schärfer hervor, seit das
Gold auf dem Weltmarkte die Herrschaft über das Silber
gewonnen hat,
und diese Aenderung auf das französische
Münzsystem nicht ohne Einfluss geblieben ist, so dass
das im Jahre 1803 auf dem silbernen, genau 5 Grammen
*) Die Gebrechen des französischen Münzsystems sind in der
vom deutschen Handelstage 1868 mit dem ersten Preise gekrönten
Schrift H. Grote's ausführlich beleuchtet worden , und ist wahrzunehmen,
dass der Verfasser nur um dem, vom bleibenden Ausschusse
des d. Handelstages aufgestellten Programme zu entsprechen,
den Uebergang zur Goldwährung auf der Basis des
Frankensystemes näher erörtert, ohne sich jedoch für denselben
erwärmen zu können. — Gschwendner in seiner oben
bezeichneten Schrift: „zur allgemeinen Münzeinheit" würdigt die
Ansichten Grote's, meint aber, es sei etwas absolut Vollkommenes
unmöglich, etwas ganz Neues und mit allem Bestehenden auf einmal
Brechendes unausführbar, daher das französische Münzsystem das
relativ beste der bestehenden, und seine Generalisirung für Handel
und Industrie der Viel- und Buntheit von Systemen vorzuziehen.