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394 C. W. Huber; Zur alten Numismatik AegypteDs
zu erneuen,
deren Gesandtschaft jedoch bei der Nachricht
von des Königs Tode unterblieb.
Epiphanes war bei der einheimischen Bevölkerung
Aegyptens verhasst. Länger als ein Jahrhundert hatten die
Aegypter das ihnen von einer fremden Dynastie auferlegte
Joch geduldig ertragen und hatten sich die Centralisirung
der Gewalt in der aus makedonisch-griechischen Elementen
bestehenden neuen Hauptstadt Alexandria gefallen lassen.
Der Ptolemaeer Kriegsmacht bestand aus fremden meistens
griechischen Soldtruppen. Die wehrlos belassenen Aegypter
wurden von jeder Theilnahme am Staatsleben fern gehalten
und begnügten sich einen König zu besitzen der sie
beherrschte *),
das Bewusstsein der nationalen Kraft war
ihnen abhanden gekommen. Erst als unter Philopator in
den Tagen der Gefahr der ältere Sosibius aus der einheimischen
Kriegerkaste eine Landwehr von 20000 Mann
zusammengebracht hatte, welche in eine Phalanx geschaart
in der Schlacht bei Raphia sich besser schlug als die
fremden Söldner und auch den Sieg erfocht 2),
scheint das
Volksbewusstsein wieder erwacht zu sein , das sich auch
in dreimaligen Empörungen gegen die fremde Despotenwirthschaft
Luft machte. Der Sitz der Verschwörung war
zuLykopolis, nach dessen Einnahme auch die dritte und gefährlichste
Empörung durch Polykrates unterdrückt wurde.
Epiphanes schändete jedoch den Erfolg durch Verrath und
Grausamkeit, was ihn beim Volke noch mehr verhasst
machte. Um im Lande eine sichre Stütze zu besitzen,
nahm der junge König seine Zuflucht zur Priesterkaste,
i) Wie Herodot II 147 berichtet konnten die alten Aegypter
auch nicht einen Augenblick ohne König bleiben.
a
j Polyb. V, 82.