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384 Paul Becker: Eine Studie über die Münzen von Amorgos.
denn einerseits
wurde Iulia Mamaea, welche ihrem Sohne
Severus Alexander den Kaiserthron zu verschaffen gewusst
hatte, gleich nach dessen Thronbesteigung im Jahre 222
nach Ch. zur Augusta (Ssßafjrr;) 1*5) erhoben i*«), und führte
diesen Titel bis zum Jahre 235 n. Chr., wo sie mit ihrem
Sohne zugleich ermordet wurde !* 7 ),
und andererseits
bietet der nicht weiter bekannte Archon Titus Flavius
Erginos keinen Anhalt für
eine genauere Zeitbestimmung.
Dessen ungeachtet ist die Angabe des Archon insofern
nicht ohne Interesse, als wir aus dessen Namen ersehen,
dass, zur Zeit des Severus Alexander, das griechische
Element in Minoa durch den schon längst in alle Verhältnisse
der griechischen Städte eingreifenden Einfluss Roms
bereits sehr zersetzt gewesen sei 1* 8 ), dass aber Minoa,
weil hier neben der Kaiserin Iulia Mamaea doch noch der
äpxwv genannt wird, vor den meisten griechischen Städten,
auf deren Kaisermünzen ein Magistratsname zu fehlen
pflegt, einen gewissen Vorzug und eine vielleicht etwas
grössere Unabhängigkeit bezüglich seines Gemeinwesens
besessen habe.
Dresden.
Paul Becker.
i45) Die Abkürzung C€BA auf der Hauptseite steht natürlich
für 2e/3a}. 1*6) Dio Cassius LXXX 1: 'Ali^avöpos ctvzixa rr,v
oixtixt (ujtipit MajAceiav, A'j-youorav ävstrrsv. i* 7 ) Herodian VI 9. **8)
Dasselbe lehren uns die Namen, welche in Minoa schon in den
Inschriften des zweiten Jahrhunderts vorkommen z. B. Ross arch.
Aufs. II p. 638 Nr. III v. 11 folg. : xa^tepw^rj iizl a/?x.avroj T. SearUi'o'u
BspsveuJavoO; Ross inscript. gr. ined. fasc. III p. Gl Nr. 816 v. 2
folg. : M. Avp. ösoftor&s 'Epf«ioy cr-syavoyopvjaaj, sowie in einer Inschrift
aus der Zeit des Caracalla's (Ross arch. Aufs. II p. 637 Nr. II v. 7
folg. = Boeckh C. I. II p. 1035 Nr. 2264. n.): röaoi -iwtoi IlßtfrcifWf
(Ko)ua5paros xal Poöyoc. Die zu Anfange des Gentilnamens fehlenden
drei Buchstaben vervollständigt Ross durch Aix, also (Aix)i'wioi