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564 C. Ernst : Die neuen
Jedenfalls beruht die
in der österreichischen Special-
Commission ausgesprochene Meinung-, dass durch den
Beitritt Oesterreichs zu dem Münzsysteme Frankreichs
und der mit
diesem verbundenen Länder auf Deutschland
eine Pression zu Gunsten des Frankensystems geübt
werden würde, auf einem grossen Irrthume ; nicht minder
ist die Annahme unbegründet, dass nach dem im norddeutschen
Reichstage votirten Gesetze über die Einführung
des französischen Mass- und Gewichtssystems in den
Ländern des norddeutschen Bundes auch die Willfährigkeit
zur Reception des französischen Münzsystems vorhanden
sei. Für das erstere spricht eben die zweckmässige
Wahl seines Grundmasses, des Meters , welcher
im Gegensatze zu allen übrigen, zumeist dem menschlichen
Körper entnommenen, daher variablen Grössen, auf der
ganzen Erde einen unveränderlichen gleichen Werth
besitzt,
dann die bequeme Dreimaleintheilung in auf- und
absteigendem Sinne, endlich das Zusammenstimmen des
Längen-, Flächen-, Körper- und Hohlmasses mit den
Gewichten *) ; — für das letztere, wie gezeigt, kann nur der
Umstand, dass es bereits seit 60 Jahren besteht, und dass
sich demselben mehrere Staaten angeschlossen haben,
geltend gemacht werden.
Eine Uebereinstimmung zwischen dem nunmehr angenommenen
metrischen Gewichte und dem neu zu schaffenden
deutschen Münzsystem herbeizuführen, sollte die
J
) In Bopp's: „Die internationale Mass-, Gewichts- und Münzeinigung"
sind die gedachten Vorzüge des metrischen Mass- und
Gewichtssysteins gründlich beleuchtet. Die universelle Münzeinigung
erwartet auch dieser Autor vom Anschlüsse Deutschlands an das
Frankensystem.