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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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des gr. Bastards Ant. v. Burgund. 541<br />

Verrath hinweg geht welchen Anton, von dem listigen<br />

Ludwig XI. verführt , an seiner eigenen Nichte Maria<br />

beging als er sie grade nach ihres Vaters Tod schutzlos im<br />

tiefsten Unglück verliess,<br />

anschloss welcher ihr<br />

und sich dem siegenden Feinde<br />

das väterliche Reich zu rauben oder<br />

zu schmälern bestrebt war. Allein wir wissen ja alle längst,<br />

wie dem grossen Geschichtschreiber und halbwüchsigen<br />

Manne jeder kräftige Charakter so sehr imponierte dass<br />

die Bewunderung sein Urtheil lähmte.<br />

Wer italienische Medaillons des XV. Jahrhunderts je<br />

gesehen hat,<br />

wird erkennen dass unser grosser Medaillon<br />

von italienischer Arbeit ist. Eine so grossartige lebensvolle<br />

Auffassung des Bildnisses , welche nur auf den<br />

Charakter des Dargestellten gerichtet ist,<br />

alle Einzelheiten<br />

unterordnend ihn vollständig erfasst und wiedergiebt, ist<br />

der damaligen nordischen Kunst nicht eigen, am wenigsten<br />

der niederländischen. In unserm Medaillon tritt dieser<br />

grosse italienische Styl mit einer gewissen Derbheit ja<br />

Rohheit auf; auch ist das Relief ungewöhnlich hoch. Alles<br />

dies deutet auf einen florentiner Künstler. Wäre dieser<br />

Künstler in den Niederlanden gewesen, so würde er gewiss<br />

auch ähnliche Medaillons von Philipp dem Guten, Karl<br />

dem Kühnen und anderen Personen ihrer Umgebung<br />

gemacht haben; allein so viel ich weiss, steht unser<br />

Medaillon völlig vereinzelt da. Man wird also darauf<br />

geführt ihn mit dem merkwürdigsten Abenteuer in Antons<br />

Leben, seinem Kreuzzug in Verbindung zu bringen.<br />

Herzog Philipp hatte den Kreuzzug gegen die Türken<br />

gelobt, und sandte, weil er seinen Staat nicht selber verlassen<br />

konnte oder wollte ,<br />

eine Flotte von zwölf Galeeren<br />

aus, unter dem Befehl seines als Feldherrn berühmten<br />

Sohnes Anton. Im Mai 1464 ging dies<br />

Geschwader ab,

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