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426 C. W. Huber: Zur alten Nuraism. Aegypt. Kleopatra I.
dieses Tetradrachmon ein
mit dem ptolemaeischen Geldsystem
stimmendes Gewicht hat, dass es auf der Rückseite
die gewöhnliche Aufschrift und den Adlertypus zeigt,
ferner dass es an verschiedenen Orten und zu verschiedenen
Zeiten geprägt wurde. Diese Münze war mithin für den
Verkehr bestimmt. Der Geist des Alterthums verstand es
selbst alltäglichen Gebrauchsgegenständen eine Idee unterzulegen
und diese Idee in schöner Form künstlerisch zu
beleben.
Die Strahlenkrone und der Aehrenkranz, mit welchen
Attributen Epiphanes auf einigen seiner Münzen geschmückt
erscheint, sind der plastische Ausdruck für den Begriff der
Sonne und der Fruchtbarkeit. Beide Erscheinungen, der
zur Zeitigung nöthige Einfluss der Sonnenstrahlen und der
dadurch bewirkte Segen des Ackerbaus liegen der Idee
des aegyptischen Nationalgottes Osiris zu Grunde. Das
Wesen dieses Gottes wurde auf den der griechischen
Anschauung näher liegenden Serapis übertragen. Wenn
nun auf der Medaille mit den Doppelköpfen in dem Isisbilde
die Gesichtszüge der allgemein verehrten Königin
Kleopatra wiedergegeben wurden, ist es denkbar dass der
Künstler, hier weniger wahr als schmeichelnd, die Gesichtszüge
ihres Gemahls Epiphanes in dem Serapisbilde idealisiren
wollte. Die Aehnlichkeit herauszufinden bleibt wie
bei den meisten Ptolemaeermünzen der Auffassungsgabe
des Beschauenden überlassen.
C. W. Huber.