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XXXI.
Deutsche Inschriften auf Mittelalter-Münzen 1 ).
Die Münzgepräge der Völker Europa's, soweit sie
sich zur katholischen Kirche bekennen, zeigen das ganze
Mittelalter hindurch und noch weit darüber hinaus, bei
aller
sonstigen Verschiedenheit doch in dem einen Punkte
eine durchgängige Uebereinstimmung, dass sie lateinische
Inschriften tragen. Die Erklärung dieser Erscheinung liegt
nahe. Die genannten Völker sondern sich im Wesentlichen
in romanische, germanische und slavische, jene gehörten
vor Alters dem römischen Keiche an, ihnen war das Lateinische
die Muttersprache, welche sie erst im Laufe der
Jahrhunderte so mit einigen Zuthaten versetzten, dass sich
daraus besondere Sprachen bildeten; den auf einer niederen
Kulturstufe stehenden Germanen und Slaven aber
war Kom, der kirchliche Mittelpunkt des Abendlandes, die
*) Dieser Aufsatz, bereits im Anzeiger für Kunde der deutschen
Vorzeit 1862, S. 236 veröffentlicht, dürfte den meisten Lesern
dieser Zeitschrift unbekannt geblieben sein, und schien mir wegen
mancher Aenderungen und Vervollständigungen einen Wiederabdruck
zu verdienen.