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492 Dr. J. Karabaeek : Kritische Beiträge
Grundstücke stattgefunden habe,
halten wir nicht für hinlänglich
begründet.
Erst unter 'Abd-ul-melik (65—86 d. H.), dem Mtinzreformator,
ward die Arabisirung der Steuerkanzleien
durchgeführt und zwar, wie das Nochbet-et-tewärTeh
genauer berichtet, in Aegypten im Jahre 85 d. H. (704
n. Chr.). Das merkwürdige Zusammentreffen beider
Reformen , der Münze und des Steuer-Diwän's, in Folge
deren man sich, was Syrien, Aegypten und Nordafrika
betrifft, in gleicher Weise von den byzantinischen
Vorbildern lossagte, ist aber ein beweiskräftiger Umstand
mehr für die so eben dargelegte Beziehung unsrer Münz-
Indictionen zum gleichzeitigen arabischen Steuerwesen *).
Was nun die Einführung der Indictionen in Spanien
betrifft , so ist sie offenbar nur eine Folge der damaligen
Zugehörigkeit dieser neuen Provinz zum Emirat von Nordafrika,
dem Sitz der obersten Verwaltungsbehörde für das
ganze westliche Ländergebiet des Islam. Die Existenz
spanischer, zwei Jahre vor der arabischen Invasion
geschlagener Solidi mit Indictionsdaten ist kein Beweis
*) Da die Münzreform in der westindischen Zone erst um
die Wende des I. Jahrhunderts d. H. vollends zum Durchbruch kam
begegnen wir erklärlicherweise um jene Zeit, also nach der Steuerreform
auf den lateinisch-arabischen Münzen noch der Indiction
als Zeitrechnung. Uebrigens ist zu erwähnen, dass einige in Afrika
(Karthago) geprägte Kupfermünzen des Mauricius und Heraclius
mit Heraclius Constantinus Indictionen-Angaben tragen. Nur sind
diese nach der constantinischen Epoche, 312 n. Chr. mit 1. September,
dem Anfauge des bürgerlichen byzantinischen Jahres zu
berechnen. Das was Sabatier (Monnaies byzantiues p. 79) darüber
sagt, verräth eine irrige Auffassung des ganzen Indictionenwesens.