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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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68 Dr. A. Luschin : Archiv.-Uische Jieiträge<br />

Getreideansatz ganz leicht durch „seeundus semis modius*-<br />

hätte gegeben werden können.<br />

Ich finde darin eine Bestätigung<br />

der schon Anfangs geäusserten Meinung, dass diese<br />

Notizen erst aus einer Zeit stammen, in welcher die Kenntniss<br />

der im Gesetze vorkommenden Münzbenennungen<br />

dem gewöhnlichen Verkehre bereits verloren gegangen<br />

war. Eine genauere Zeitangabe liesse sich vielleicht durch<br />

Vergleichung der Getreidepreise mit urkundlichen Angaben<br />

gewinnen, wozu mir indess augenblicklich die Behelfe<br />

fehlen. Jedoch lässt die durch Auslassung desWerthes verderbte<br />

Stelle als sicher annehmen, dass im Grazer Codex<br />

nicht die Original-Notiz vorliegt,<br />

sondern dass diese Glosse<br />

aus einer älteren, nun verlorenen Aufzeichnung abgeschrieben<br />

ist. Und das reicht für unsere Zwecke vollkommen<br />

aus. Denn da das österreichische Münzwesen sich erst seit<br />

115G entwickeln konnte,<br />

früher aber mit dem baierischen<br />

nothwendig innig verbunden war i), so genügt es für die<br />

österreichische Münzgeschichte bestimmt zu wissen , dass<br />

in<br />

Baiern die Eintheilung des Pfundes in 8 lange Schillinge<br />

(solidi longi) zu 30 Pfenningen um 1150 allein üblich<br />

war, um darüber ausser Zweifel zu sein, dass seitdem<br />

für unsere Gegenden ein selbstständiges<br />

Miinzwesen besteht immer nur diese und nie<br />

die fränkischen Schillinge zu 12 J{, in Betracht<br />

kommen können.<br />

Eine andere Frage ist<br />

nach dem Grunde dieser abweichenden<br />

Eintheilung des Pfundes. Für deren Beantwortung<br />

hat zunächst die baierische Münzgeschichte zu<br />

sorgen.<br />

Ich erwähne daher nur der geistreichen Hypothese<br />

*) Vgl. auch meine Abhdlg. z. österr. Münzkunde im Arch.<br />

f. Kde. öst. Gesch.-Quell. XLI. Bd., Separatabdr. p. 10.

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