Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

72 Dr. Fr. Reber: Ergebnisse des
Nicht unbedeutendes Material für die Brakteatenkunde
bietet ein Münzfund dar, welcher bei baulichen
Veränderungen im Herbst 1867 *) im Hause des Uhrmachers
Ganasl in Füssen gemacht und ohne nahmhafte
Schmälerung dem hiesigen k. Münzkabinete tiberantwortet
wurde. Dasselbe las nach Uebereinkommen mit dem
historischen Verein für Ober-Baiern die bedeutsamsten
Stücke aus und gab die Massen der häufigsten Typen dem
Eigenthümer zurück, welcher sie für den Schmelzofen
bestimmte und sie zu dem Zwecke der hiesigen k. Münze
überlieferte.
Der Unterzeichnete, welcher die Auswahl für
das k. Kabinet besorgt hatte, ergriff die Gelegenheit,
Gehaltsuntersuchungen anstellen zu lassen, die Herr Mtinzmeister
Millauer in
der entgegenkommensten und sorgfältigsten
Weise vornahm, so dass auch die untergehenden
Stücke numismatische Resultate lieferten, welche unten
nach Herrn Millauer's Aufzeichnungen folgen werden.
Auch Ihre Majestät die Königin-Mutter wie Se. k. Hoheit
Prinz Otto von Baiern überliessen einige höchst werthvolle
Stücke, die sie unmittelbar nach dem Funde käuflich
erworben, in Folge der von dem Unterzeichneten angerufenen
gütigen Vermittlung der Herren Grafen von Hundt
und Freiherrn von Malsen geschenkweise dem königl.
Mtinz-Kabinete.
Die Zahl der an das k. Kabinet gelangten Stücke
beträgt 3334, von welchen nur 17 Stücke anderen Kategorien
angehörten, alle übrigen sind Brakteaten. Betrachten
wir erst die 17 Nichtbrakteaten.
Darunter finden sich
i)
Die Langwierigkeit der Erwerbung des Münzfundes für
das k. Kabinet in München, wie vielfache Abhaltungen des Verfassers,
haben den Bericht leider sehr verzögert.