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260 v. Prokesch-Osten : Inedita
Der Stierkopf ist in der Zeichnung ganz der aus den
Triobolen bekannte, die man mit Recht nach Colchis
verlegt schon weil sie vorzugsweise dort gefunden werden.
Ich bediene mich der Bezeichnung Triobolen weil man sie
nach attischem Gewichte so zu bezeichnen pflegt. Eigentlich
sind sie Fünftel meiner Münze und gehören mit ihr
wohl in dieselbe Zeit, in die der achämenidischen Oberherrschaft,
die ihrer Natur nach eine völlige Unabhängigkeit
im Innern zuliess. Damals war der Saum des Pontus seit
lange schon von griechischen Ansiedlern bewohnt, unter
den Eingebornen am Phasis aber der Cultus der alten
Erinnerungen und des Ursprungs sicher noch nicht
erloschen. Ist der aegyptische Charakter im Frauenkopf
der Vorderseite der erwähnten Triobolen, namentlich im
Haarschmucke unverkennbar, so wird man ihn ebensowenig
im Taurokephalos meiner Münze , und zwar nicht
bloss im Stierkopf sondern ganz vorzüglich in der Haltung
des Körpers und in der Weise der Kniebeugung vermissen.
Barbarische Münzen aus Colchis.
(Abgebildet auf Taf. XI Nr. 5, 6, 7.)
Aus Trapezunt sind mir mehrere Goldmünzen gekommen,
die der Aufmerksamkeit werth scheinen. Ich lege
unter Nr. 5 und 6 Abdrücke von zweien bei. Fragt man
nach ihrer weiteren Herkunft, so heisst es, dass sie aus
den Gebirgen des oberen Armeniens, Lazistans und
Georgiens gebracht werden. Es sind Stücke reinsten
Goldes, sehr barbarischen Gepräges. Alle tragen auf der
Vorderseite einen Herkuleskopf mit der Löwenhaut, auf
der Rückseite eine roh gezeichnete sitzende Gestalt , bald
links, bald rechts gewendet, zwischen zwei Reihen aufrecht