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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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92 Prof. Norb. Dechant: Die Münzen<br />

Was die Etymologie dieses Wortes „Vizlin" anbelangt,<br />

so ist sie offenbar eine slavisirte, „vislino" italienisirte<br />

Form aus jUl«JI (Altmischlük = Sechziger). Die erste<br />

Sylbe „Alt" ist ausgefallen und das Schluss- _l3 (k) ist im<br />

Türkischen ein Buchstabe, der in der Mitte und am Ende<br />

gewisser Wörter auch wie n ausgesprochen und daher<br />

sehr oft von minder Sprachkundigen mit dem wirklichen<br />

n verwechselt wird. Das letztere nun vorausgesetzt,<br />

ist es wahrscheinlich, dass beim Abfall der Sylbe „Alt"<br />

statt „mischlin" „vischlin" gesprochen wurde. Altmischlük<br />

= Sechziger ist li/ 2 Piaster zu 60 Para, so wie der<br />

Piaster zu 40 Para, hat denselben Silbergehalt wie der<br />

1 1/2<br />

Ducato (Vizlin), der gleich ist 60 grossetti, so wie der<br />

Ducato = 40 grossetti. Die Gleichheit der Theileinheiten<br />

des 1 1/3<br />

Ducato und des 1 Piaster dürfte aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach den Grund zu dieser Benennung<br />

i/2<br />

Vizlin<br />

abgegeben haben.<br />

Gesagtes steht in keinem Widerspruch<br />

mit dem früheren über Artiluk, der in bedeutend früherer<br />

Zeit und mit weit besserem Silbergehalte ausgebracht,<br />

6 Para gleichgehalten wurde.<br />

Quellen und Eintheilung der Münzgeschichte.<br />

Um eine Münzgeschichte Ragusas zu schreiben,<br />

sind<br />

die Schriften zweier Gewährsmänner unter anderen von<br />

grossem Belange und Interesse. Der eine ist Philippus<br />

de Diversis de Quartigianis ; zu Lucca geboren,<br />

aber aus seiner Vaterstadt verwiesen, kam er als Flüchtling<br />

zuerst nach Venedig und von da aus nach Ragusa,<br />

wo er im Jahre 1434 als Artium Doctor und Professor der<br />

Rhetorik eine Anstellung an der dortigen gelehrten Schule

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