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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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4Ö4 Dr. J. Karabacek : Kritische Beiträge<br />

Da nun die christliche Zeitrechnung erst vom IX. Jahrhundert<br />

an sich mit der safarischen zusammengestellt<br />

findet, unsre Münzen aber von Muhammedanern geprägt<br />

wurden, die auch später noch neben ihrer nationalen Aera<br />

sich der safarischen bedienten: so ergiebt sich der Schluss<br />

von selbst , dass die Doppeldaten unsrer spanisch- und<br />

afrikanisch-arabischen Prägen eben auf jene einheimische<br />

doppelte Aera zurückzuführen seien. Dies erscheint<br />

um so einleuchtender, als sich ja das Ergebniss der<br />

Indictionenberechnung<br />

nach der constantinischen Epoche,<br />

wie constatirt wurde, durchaus nicht mit den Hidschrazahlen<br />

vereinen lässt. Somit bleibt uns kein anderer<br />

Ausweg offen, als auf Grundlage der Mtinzdenkmäler für<br />

Spanien und Nordafrika im VII. und Beginn desVIII. christlichen<br />

Jahrhunderts eine eigene dem fünfzehnjährigen<br />

Indictionen - Cyclus entsprechende<br />

kleineZeitrechnung anzunehmen, derenEpoche<br />

mit jener der gleichzeitig gangbaren Aera<br />

sapharensis (1. Jänner 38 v.Chr.) zusammentrifft *).<br />

Dies wäre somit das zweite Beispiel einer willkürlichen<br />

Umbildung der Indictionenrechnung (Ideler II, 364).<br />

Auch die Kückversetzung der Indictionsepoche ist nicht<br />

ohne Beispiele: um nur eines, unserm Falle zunächstliegendes,<br />

anzuführen, versetzt das Chronicon Paschale<br />

den Beginn der Indictionen ins erste Jahr der antiochenischen<br />

Aera, 49 vor Chr., indem es dort heisst:<br />

KpÜTOV iTOg TYJ£ t XCCi d£XCC£Tr t pl§0$ TÖ)V 'IvOIXTWV O.KÖ KpöiTO'J<br />

kovg Fatov 'hvliov Ka.iaa.pog „das erste Jahr des fünfzehn-<br />

!) Der umgekehrte Fall, wo man zu den bereits gangbaren<br />

Indictionen eine entsprechende Aera gebildet hat, ist uns mit der<br />

byzantinischen Weltaera geboten.

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