Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

zur lateinisch-arabischen Numismatik. 457
Stickel's Wort, dass der Scharfsinn und die Divination des
Numismatikers in ganz besonderem Masse beansprucht
werden. Trotz vielen
geistigen Aufwandes haben uns nun
aber die einschlägigen Arbeiten Saulcy's, Longperier's,
Lavoix', Lagoy's und auch das vorliegende Werk doch nicht
einmal so weit gebracht, dass wir sagen könnten,
die einfache
Lesung aller Legenden sei
Abschluss gelangt.
zu einem befriedigenden
Wir wollen nun hier, soweit es die uns zu Gebote
stehenden, aber aus Mangel an Abbildungen nicht immer
benutzbaren Beschreibungen gestatten, unsre Erklärungen
geben, indem wir die Typen der Reihe nach an der Hand
des vorliegenden Werkes durchnehmen.
A. Aegypten. (pp. 66—68.)
Unter diesem Titel wiederholt Herr Hofrath Stickel
vorerst die Beschreibung der von Marquis de Lagoy in der
Pariser Revue numisniatique, nouv. serie, IV. 1859 p. 233
bis 241 als arabische Prägen erklärten byzantinischalexandrinischen
Münztypen. Herr Stickel glaubt in den
von Lagoy unentziifert gelassenen Legenden den verderbten
Namen des aegyptischen Statthalters Abd-ul-Aziz (64—84
oder 86 d. H.) zu erkennen. Uns scheint aber, dass diese
sämmtlichen Stücke aus der Reihe der arabischen Prägen
zu streichen seien, da Herr Lagoy, vielleicht von dem
Wunsche beseelt als Dritter zu den von Saulcy und Lavoix
entdeckten lateinisch - arabischen Münzen auch sein
Scherflein beizutragen , offenbar einige aegyptische
Kupfermünzen des Kaisers Heraclius als gute Prise
erklärt hat.
Die Legenden wie sie Hr. Prof. Stickel S. 66 wiedergiebt
stimmen nicht mit den Abbildungen. Lagoy überträgt