Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

und Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld oder einem 13. Monatsgehalt. Zuschüsse
des Arbeitgebers sind möglich und werden – je nach Ausgestaltung der individuellen,
betrieblichen oder tarifvertraglichen Vereinbarung – in unterschiedlichem Umfang
geleistet. 110 Im Rahmen der Riester-Förderung werden dagegen die Beiträge aus bereits
verbeitragtem und versteuertem Entgelt geleistet.
4.6.2 Höhe und Schichtung der Anwartschaften
In den alten Ländern haben 2,810 Mio. Männer und 1,338 Mio. Frauen der Population der
AVID 2005 eine projizierte Anwartschaft auf eigene Leistungen der betrieblichen Altersversorgung
im 65. Lebensjahr (Tabelle 4-19). In den neuen Ländern verfügen dagegen nur
0,170 Mio. Männer und 0,181 Mio. Frauen über eine solche Anwartschaft.
Die durchschnittlichen BAV-Anwartschaften der Männer in den alten Ländern belaufen sich
auf 388 €. Dahinter verbirgt sich eine breite Streuung über die Größenklassen, allerdings mit
einem Schwerpunkt in den unteren Klassen: Fast zwei Drittel der Anwartschaften (61%) liegt
unter 300 €. Gleichzeitig haben aber immerhin 7% eine BAV-Leistung in Höhe von 1.000 €
und mehr zu erwarten. Frauen in den alten Ländern haben im Durchschnitt eine Anwartschaft
von 222 €, was etwas über der Hälfte (57%) des Wertes für die Männer liegt. Der
obere Ast der Verteilung ist bei den Frauen schwächer ausgeprägt, d. h. höhere Anwartschaften
sind seltener als bei Männern, niedrige Leistungen treten dafür häufiger auf: 82%
der Anwartschaften sind geringer als 300 € und nur 2% liegen bei 1.000 € und mehr.
In den neuen Ländern liegen die durchschnittlichen Anwartschaften bei Männern (232 €)
wie Frauen (164 €) – entsprechend der kürzeren Zeit, die zum Anwartschaftsaufbau zur
Verfügung stand – deutlich unter dem Niveau in den alten Ländern, wobei die ostdeutschen
Männer nur 60% des Wertes der westdeutschen Männer erreichen, die ostdeutschen Frauen
dagegen immerhin 74% des Wertes der westdeutschen Frauen. Dementsprechend stehen
die Frauen in den neuen Ländern bezüglich ihrer BAV-Anwartschaften im Verhältnis zu denen
der dortigen Männern (71%) besser da als die Frauen in den alten Ländern (57%). Die
niedrigeren Anwartschaften im Osten schlagen sich naturgemäß in der Verteilung nieder, die
noch stärker als im Westen von Leistungen unter 300 € geprägt ist: Bei den Männern liegen
knapp drei Viertel (74%) unter dieser Grenze, bei den Frauen sogar 94%. Anwartschaften
von 1.000 € und mehr sind hingegen in den neuen Ländern sehr selten und kommen bei
Männer lediglich in 1% und bei Frauen in 2% der Fälle vor.
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Die Verbreitung und Ausgestaltung von BAV-Anwartschaften noch aktiver sozialversicherungspflichtig
Beschäftigter von Dezember 2001 bis Juni 2004 hat TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag
des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung im Rahmen von mehreren
Befragungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie Trägern der betrieblichen Altersversorgung
untersucht (vgl. Infratest Sozialforschung 2003, TNS Infratest Sozialforschung 2005d,
2005e). Eine weitere Untersuchung wurde für das Jahr 2006 durchgeführt.(vgl. TNS Infratest Sozialforschung
2007c). Wegen unterschiedlicher Grundgesamtheiten sind die Ergebnisse dieser
Studie jedoch nicht mit den im Rahmen der AVID 2005 ermittelten Verbreitungsquoten vergleichbar.
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