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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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Die Abnahme <strong>de</strong>r projizierten Anwartschaften <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ist im Wesentlichen auf<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang <strong>de</strong>r Erwerbsjahre mit e<strong>in</strong>er sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung<br />

um fast sieben Jahre bei Männern (1942-1946: 38,8 Jahre; 1957-1961: 32,4 Jahre) wie<br />

Frauen (1942-1946: 32,7 Jahre; 1957-1961: 25,9 Jahre) zurückzuführen (TNS Infratest Sozialforschung<br />

2007: Tab. II-2004a). Dies geht e<strong>in</strong>her mit e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />

Arbeitslosigkeitszeiten bei Männern von 5,2 Jahren (1942-1946) auf 10,3 Jahre (1957-<br />

1961) und bei Frauen von 4,9 Jahren (1942-1946) auf 9,9 Jahre (1957-1961; TNS Infratest<br />

Sozialforschung 2007: Tab. II-2012a). 86 Der starke Anstieg <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit im Kohortenvergleich<br />

ist auch darauf zurückzuführen, dass die hohe Arbeitslosigkeit im empirischen<br />

Stützzeitraum <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llrechnung <strong>in</strong> die Zukunft fortgeschrieben wird. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist daher bei <strong>de</strong>n jüngsten Geburtsjahrgängen am höchsten, wo <strong>de</strong>r Projektionszeitraum bis<br />

zu 25 Jahre umfasst. Gleichzeitig steigen aber bei <strong>de</strong>n Männern und Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn über die Kohorten die Anteile und durchschnittlichen Dauern von Selbstständigenund<br />

Beamtenzeiten merklich an (TNS Infratest Sozialforschung 2007: Tab. II-2008a), 87 was<br />

wie<strong>de</strong>rum zu höheren Anwartschaften <strong>in</strong> an<strong>de</strong>ren Alterssicherungssystemen führt.<br />

Selbst im Vergleich zu <strong>de</strong>n Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn fallen die Verschiebungen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Schichtungen <strong>de</strong>r durchschnittlichen projizierten GRV-Anwartschaften im 65. Lebensjahr <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn – bei Männern wie Frauen – <strong>de</strong>utlich aus: Entsprechend <strong>de</strong>m starken<br />

Rückgang <strong>de</strong>r durchschnittlichen Anwartschaften s<strong>in</strong>kt <strong>de</strong>r Anteil von Anwartschaften von<br />

1.000 € und mehr von 39% für die älteren Männer auf nur noch 24% für die jüngeren, während<br />

<strong>de</strong>r Anteil niedriger Anwartschaften von unter 500 € von 2% auf 17% steigt. Bei <strong>de</strong>n<br />

Frauen spielen sich die Verschiebungen vor allem zwischen <strong>de</strong>n niedrigen Anwartschaften<br />

von unter 500 € und <strong>de</strong>n mittleren Anwartschaften von 500 bis unter 1.000 € ab: Der Anteil<br />

Ersterer verdoppelt sich von <strong>de</strong>r Geburtskohorte 1942-1946 (11%) zu <strong>de</strong>r Geburtskohorte<br />

1957-1961 (22%), während <strong>de</strong>r Anteil Letzterer von 72% bei <strong>de</strong>n Älteren (1942-1946) auf<br />

64% bei <strong>de</strong>n Jüngeren (1957-1961) s<strong>in</strong>kt. Bei <strong>de</strong>r Interpretation dieser Zahlen ist zu berücksichtigen,<br />

dass im Rahmen <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>r Biographien und <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Rentenberechnung<br />

<strong>de</strong>r aktuelle Rentenwert <strong>de</strong>s Jahres 2005 unverän<strong>de</strong>rt bleibt und ke<strong>in</strong>e Anpassung<br />

<strong>de</strong>s aktuellen Rentenwertes an das west<strong>de</strong>utsche Niveau erfolgt.<br />

86<br />

87<br />

Über alle Geburtskohorten s<strong>in</strong>d 60% <strong>de</strong>r Männer und 71% <strong>de</strong>r Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn im<br />

Laufe ihrer Erwerbsbiographie (m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 12 Monate) von Arbeitslosigkeit betroffen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Län<strong>de</strong>rn dagegen nur 48% <strong>de</strong>r Männer und 53% <strong>de</strong>r Frauen (TNS Infratest Sozialforschung 2007:<br />

Tab. II-2012a).<br />

Pro Kopf steigen die Selbstständigenzeiten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn über die Kohorten weiteren<br />

Auswertungen zufolge bei Männern von 13 Monaten (1942-1946) auf 31 Monate (1957-1961) und<br />

bei Frauen von 7 Monate (1942-1946) auf 13 Monate (1957-1961), während Beamtenzeiten bei<br />

Männern von 3 Monaten (1942-1946) auf 12 Monate (1957-1961) und bei Frauen von 5 Monaten<br />

(1942-1946) auf 21 Monate (1957-1961) zunehmen. Diese Durchschnittswerte spiegeln e<strong>in</strong>en Anpassungsprozess<br />

wie<strong>de</strong>r, da es <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen DDR we<strong>de</strong>r Beamte noch Selbstständige gab<br />

und <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r „DDR-Biographien“ von <strong>de</strong>n alten zu <strong>de</strong>n jungen Kohorten zurückgeht.<br />

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