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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

Auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>zelnen Formen <strong>de</strong>r privaten Vorsorge zeigt sich, dass Kapitel-Lebensversicherungen<br />

angesichts <strong>de</strong>r Anwartschaftsquoten von 41% (Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn)<br />

bis 56% (Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn) wesentlich weiter verbreitet s<strong>in</strong>d als Rentenversicherungen<br />

und Riester-geför<strong>de</strong>rte Produkte. Projizierte Anwartschaften aus Rentenversicherungen<br />

und Riester-geför<strong>de</strong>rten Verträgen f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich grundsätzlich etwas häufiger bei<br />

Frauen als bei Männern, noch auffälliger ist jedoch das starke West-Ost-Gefälle, vor allem<br />

bei letzteren Vorsorgeprodukten: Der Anteil von Personen mit Riester-Anwartschaften im<br />

65. Lebensjahr liegt <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn bei 13% (Männer) bzw. 15% (Frauen), <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Län<strong>de</strong>rn dagegen mit 7% (Männer) bzw. 8% (Frauen) nur bei etwas mehr als <strong>de</strong>r Hälfte.<br />

Da die Summe <strong>de</strong>r Beteiligungsquoten <strong>de</strong>r drei Formen <strong>de</strong>r privaten Vorsorge größer ist als<br />

<strong>de</strong>r gesamte Anteil projizierter PV-Anwartschaften im 65. Lebensjahr, muss es Personen<br />

geben, die aus mehreren Vorsorgeformen Anwartschaften erwarten. Wird letztere Gesamtquote<br />

auf die Summe <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>zelkomponenten bezogen, 128 zeigt sich, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn<br />

16% (Männer und Frauen) Anwartschaften aus mehr als e<strong>in</strong>er Form <strong>de</strong>r privaten Vorsorge<br />

haben, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn sogar 19% (Männer) bzw. 21% (Frauen). Dies be<strong>de</strong>utet<br />

jedoch nur, dass die private Vorsorge <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn „breiter“ – im S<strong>in</strong>ne <strong>de</strong>r Nutzung<br />

mehrerer Vorsorgeformen – angelegt ist. Die Quoten sagen wenig über die gesamte Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Verträge (da Personen z. B. häufig mehrere Kapital-Lebensversicherungen abschließen)<br />

und schon gar nichts über die Anwartschaftshöhen aus.<br />

Dies bestätigt e<strong>in</strong> erneuter Blick auf Tabelle 4-27, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r auch die durchschnittlichen Höhen<br />

<strong>de</strong>r projizierten PV-Anwartschaften im 65. Lebensjahr ausgewiesen s<strong>in</strong>d. Zwar zeigen sich<br />

erneut <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>steilen sowie zwischen Männern<br />

und Frauen, allerd<strong>in</strong>gs liegen hier – im Gegensatz zu <strong>de</strong>n zuvor diskutierten Verbreitungsquoten<br />

– die West<strong>de</strong>utschen durchweg vorne: Im Durchschnitt erreichen Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Län<strong>de</strong>rn e<strong>in</strong>e projizierte Anwartschaft aus privater Vorsorge von 280 €, Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

neuen Län<strong>de</strong>rn dagegen nur <strong>in</strong> Höhe von 138 € o<strong>de</strong>r 49% <strong>de</strong>s West-Wertes. Deutlich ger<strong>in</strong>ger<br />

fallen angesichts e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Anwartschaft von 138 € im Westen und 97 €<br />

im Osten (70%) die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Frauen aus bei<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>steilen aus.<br />

Differenziert nach <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Vorsorgeformen fallen bei <strong>de</strong>n Männern die Anwartschaften<br />

aus Kapital-Lebensversicherungen (alte Län<strong>de</strong>r: 260 €; neue Län<strong>de</strong>r: 126 €) am<br />

höchsten aus, gefolgt von <strong>de</strong>nen aus (nicht Riester-geför<strong>de</strong>rten) privaten Rentenversicherungen<br />

(alte Län<strong>de</strong>r: 233 €; neue Län<strong>de</strong>r: 119 €; Tabelle 4-27). Bei <strong>de</strong>n Frauen liegen dagegen<br />

die Anwartschaften aus Letzteren (alte Län<strong>de</strong>r: 150 €; neue Län<strong>de</strong>r: 112 €) etwas über<br />

<strong>de</strong>nen aus Kapital-Lebensversicherungen (alte Län<strong>de</strong>r: 122 €; neue Län<strong>de</strong>r: 76 €). Deutlich<br />

ger<strong>in</strong>ger fallen durchweg Riester-Anwartschaften mit 49 € (Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn)<br />

bis 107 € (Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn) aus, was durch die kürzeren Laufzeiten entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Verträge und die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>r Riester-För<strong>de</strong>rung erst 2008 <strong>de</strong>n<br />

Höchstbetrag erreicht, zu erklären ist.<br />

Die Unterschie<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n durchschnittlichen Anwartschaften schlagen sich erwartungsgemäß<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Verteilungen nie<strong>de</strong>r: Über die Hälfte aller Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn (54%) und<br />

sogar bis zu zwei Drittel <strong>de</strong>r Personen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn (Männer: 57%; Frauen: 68%)<br />

128<br />

Für die Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn z. B.: (56% + 11% + 7%) / 64% = 113%.<br />

125

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