Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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Berufliche Stellung<br />
In <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn (Tabelle 6-5) zeigen sich bei Differenzierung nach <strong>de</strong>r (letzten) beruflichen<br />
Stellung zum Befragungszeitpunkt 2002 sehr <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> im projizierten<br />
Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen im 65. Lebensjahr: Beamte verfügen über <strong>de</strong>n durchschnittlich<br />
höchsten Zahlbetrag (Männer: 2.244 €; Frauen: 1.942 €), gefolgt von männlichen Angestellten<br />
(1.859 €), Arbeitern (1.341 €) und Selbstständigen (1.254 €). Die Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>de</strong>r letzten<br />
drei Gruppen verfügen über <strong>de</strong>utlich niedrigere projizierte eigene Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen.<br />
Das niedrigste Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen haben Arbeiter<strong>in</strong>nen mit durchschnittlich 586 € (o<strong>de</strong>r<br />
44% <strong>de</strong>r Männer), gefolgt von weiblichen Selbstständigen mit 709 € (57%) und weiblichen<br />
Angestellten mit 850 € (46%). Dagegen erreichen Beamt<strong>in</strong>nen mit 1.942 € e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen,<br />
das sowohl <strong>in</strong> Relation zu ihren männlichen Kollegen (87%) als auch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Berufsgruppen<br />
hoch ausfällt.<br />
Neben <strong>de</strong>n durchschnittlichen Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen vermittelt die Schichtung <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>kommen<br />
nach beruflicher Stellung <strong>in</strong>teressante E<strong>in</strong>blicke: In <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn liegt <strong>de</strong>r Anteil<br />
sehr niedriger Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen bei Frauen hoch, 20% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen, 10% <strong>de</strong>r Angestellten<br />
und sogar 24% <strong>de</strong>r weiblichen Selbstständigen verfügen über eigene Anwartschaften<br />
unter 300 €. Hohe eigene projizierte Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von 2.000 € o<strong>de</strong>r mehr<br />
s<strong>in</strong>d dagegen bei Frauen – mit Ausnahme <strong>de</strong>r Beamt<strong>in</strong>nen (66%) – selten: Weniger als 0,5%<br />
<strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen, 3% <strong>de</strong>r Angestellten und 7% <strong>de</strong>r Selbstständigen verfügen über projizierte<br />
Anwartschaften <strong>in</strong> dieser Höhe. Bei Männern stellt sich die Situation im unteren E<strong>in</strong>kommensbereich<br />
günstiger dar: Maximal 1% <strong>de</strong>r Arbeiter, Angestellten und Beamten sowie 4%<br />
<strong>de</strong>r Selbstständigen haben projizierte Anwartschaften unter 300 €. Bei 10% <strong>de</strong>r Arbeiter,<br />
16% <strong>de</strong>r Selbstständigen und sogar 38% <strong>de</strong>r Angestellten beläuft sich das Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />
auf 2.000 € o<strong>de</strong>r mehr. Damit liegen sie jedoch noch weit entfernt von <strong>de</strong>n Beamten,<br />
von <strong>de</strong>nen drei Viertel (76%) über e<strong>in</strong>e entsprechend hohe Anwartschaft verfügen.<br />
Auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn (Tabelle 6-6) weisen die Beamten die höchsten durchschnittlichen<br />
projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen im 65. Lebensjahr (Männer: 2.410 €; Frauen:<br />
1.899 €) auf. Hier fallen die Unterschie<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Angestellten (Männer: 1.182 €; Frauen:<br />
896 €), <strong>de</strong>n Selbstständigen (Männer: 887 €; Frauen: 891 €) und <strong>de</strong>n Arbeitern (Männer:<br />
897 €; Frauen: 740 €) noch höher aus als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d durch die<br />
Umstrukturierung <strong>de</strong>s Beamtentums (z. B. bei Bahn und Post) <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn weniger<br />
Beamte im e<strong>in</strong>fachen und mittleren Dienst, son<strong>de</strong>rn vornehmlich Beamte <strong>de</strong>r gehobenen<br />
und höheren Laufbahngruppen und somit auch mit hohen projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />
zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. E<strong>in</strong>e Beson<strong>de</strong>rheit stellt die Gruppe <strong>de</strong>r weiblichen Selbstständigen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />
neuen Län<strong>de</strong>rn dar: Diese haben <strong>in</strong> <strong>de</strong>n untersuchten beruflichen Stellungen als e<strong>in</strong>zige e<strong>in</strong><br />
vergleichbar hohes durchschnittliches Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen (891 €) wie ihre männlichen<br />
Kollegen (887 €). 156 Ansonsten erreichen die Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn zwischen 76%<br />
(Angestellte) und 82% (Arbeiter<strong>in</strong>nen) <strong>de</strong>s Netto-Alterse<strong>in</strong>kommens <strong>de</strong>r Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>r gleichen<br />
beruflichen Stellung.<br />
156 Allerd<strong>in</strong>gs basieren die Angaben zu <strong>de</strong>n weiblichen Selbstständigen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn auf e<strong>in</strong>er<br />
relativ schwachen statistischen Basis (N = 41).<br />
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